Urteil im Metro-Bank-Skandal: Ex-Manager für £900 Mio. Fehlklassifizierung verantwortlich gemacht

Metro Bank-Manager haftbar für £900 Mio. Bilanzfehler – Geldstrafen gesenkt, aber Verantwortung klar festgestellt.

17.6.2025, 14:08
Eulerpool News 17. Juni 2025, 14:08

Die britische Upper Tribunal hat entschieden, dass Craig Donaldson und David Arden, die früheren Spitzenmanager von Metro Bank, maßgeblich für eine Fehlklassifizierung von Krediten in Höhe von £900 Mio. verantwortlich sind. Der Bilanzfehler hatte 2019 zu einem schlagartigen Einbruch des Wachstums des britischen Kreditinstituts geführt und regulatorische Konsequenzen ausgelöst.

Die beiden früheren Manager – Donaldson als CEO, Arden als CFO – hatten gegen Geldstrafen der Financial Conduct Authority (FCA) Einspruch eingelegt. Die Behörde warf ihnen vor, systematisch kommerzielle Kredite fehlerhaft klassifiziert zu haben, was die regulatorische Eigenkapitalquote der Bank verzerrte. Das Tribunal bestätigte die Vorwürfe und urteilte, die Manager seien „wissentlich in die Verletzung der Listing Rules involviert“ gewesen.

Obwohl Donaldson und Arden beteuerten, sie hätten rechtlichen Rat eingeholt und die Bank of England sowie den Metro-Vorstand informiert, überzeugte dies das Gericht nicht. Richterin Anne Redston stellte fest, dass beide Männer zwar nicht vorsätzlich oder in böser Absicht gehandelt hätten, ihnen jedoch entscheidende Versäumnisse bei der Veröffentlichung börsenrelevanter Informationen zur Last gelegt werden müssten.

Die ursprünglich von der FCA verhängten Geldstrafen wurden jedoch reduziert. Donaldson muss nun £167.325 und Arden £100.950 zahlen – ein Abzug von 25 Prozent. Das Tribunal würdigte, dass beide keine finanziellen Vorteile aus dem Fehlverhalten gezogen hatten und bislang nicht disziplinarisch auffällig geworden waren.

Der Skandal geht auf die Anfang 2019 bekannt gewordene Fehleinstufung von Krediten in den Segmenten Gewerbeimmobilien und Buy-to-let zurück. Metro Bank musste infolgedessen ihre Kapitalplanung neu aufsetzen. Die Bank selbst wurde bereits mit £15 Mio. von FCA und Prudential Regulation Authority (PRA) sanktioniert.

Trotz der Herabsetzung der Geldstrafen machte die FCA deutlich, dass das Verhalten der Führungskräfte das Vertrauen der Anleger schwer beschädigt habe. „Investoren müssen sich darauf verlassen können, dass veröffentlichte Informationen korrekt sind“, sagte FCA-Direktor Steve Smart. „Beide Manager ließen wissentlich falsche Angaben zu.“

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