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7-Eleven plant Abspaltung des US-Geschäfts – Couche-Tard sondiert Verkäufe zur Umgehung von Kartellproblemen
Seven & i spaltet 7-Eleven in den USA ab – Couche-Tard sondiert Filialverkäufe, um Kartellbehörden für 47-Milliarden-Dollar-Übernahme zu gewinnen.

Der japanische Einzelhandelskonzern Seven & i Holdings plant, seine nordamerikanischen 7-Eleven-Filialen bis zur zweiten Jahreshälfte 2025 als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen auszugliedern. Die Entscheidung fällt inmitten laufender Fusionsgespräche mit dem kanadischen Konkurrenten Alimentation Couche-Tard, dem Betreiber der Circle K-Tankstellenshops.
Laut einem Aktionärsbrief von Seven & i prüfen Finanzberater beider Unternehmen potenzielle Verkaufsoptionen für Teile des Filialnetzes, um kartellrechtliche Bedenken in den USA zu adressieren. Couche-Tard hat bereits eine Auswahl an US-Geschäften identifiziert, die im Falle eines Deals veräußert werden könnten, um die Genehmigung der Wettbewerbsbehörden zu erleichtern.
Parallel zur Fusionsprüfung treibt Seven & i seine eigene strategische Neuausrichtung voran. Im Zuge eines 5,4-Milliarden-Dollar-Deals wird Bain Capital die Kontrolle über die Ito-Yokado-Supermärkte und andere Geschäftsfelder übernehmen. Damit konzentriert sich Seven & i verstärkt auf sein Kerngeschäft mit Convenience-Stores.
Zudem kündigte der Konzern ein massives Aktienrückkaufprogramm über bis zu 13 Milliarden Dollar bis zum Geschäftsjahr 2030 an. Ein weiterer bedeutender Schritt ist die Ernennung von Stephen Hayes Dacus, einem ehemaligen Walmart-Manager, zum ersten US-amerikanischen CEO des Unternehmens.
Die Verhandlungen zwischen Seven & i und Couche-Tard laufen seit Monaten. Im September lehnte das japanische Unternehmen ein erstes Übernahmeangebot von 39 Milliarden Dollar ab und argumentierte, dass es den Unternehmenswert unterschätze. Später erhöhte Couche-Tard sein Gebot auf rund 47 Milliarden Dollar.
CEO Dacus bezeichnete die kartellrechtlichen Hürden als „signifikant“, betonte aber, dass man gemeinsam mit Couche-Tard an einer Lösung arbeite. Die Kanadier zeigen sich zuversichtlich, dass es „einen klaren Weg zur Genehmigung“ gebe.
In einem weiteren Führungswechsel trat Joseph DePinto am Sonntag als Direktor von Seven & i zurück. Er bleibt jedoch CEO der nordamerikanischen 7-Eleven-Sparte.