AUTO1-Aktie im Keller: Verkaufszahlen sinken, aber wird das Verlust-Jahr gerettet?

AUTO1 geht nach Kostensenkungen im zweiten Quartal von einem geringeren operativen Verlust in diesem Jahr aus

3.8.2023, 14:00
Eulerpool News 3. Aug. 2023, 14:00

Christian Bertermann, Gründer und Chef von AUTO1, dem Online-Gebrauchtwagenhändler, geht nach Kostensenkungen im zweiten Quartal davon aus, dass der Konzern in diesem Jahr einen deutlich geringeren operativen Verlust als ursprünglich erwartet verzeichnen wird und somit endlich in der Nähe der Gewinnschwelle ist.

Da sich die Anleger angesichts stagnierender Verkäufe Gedanken um das Wachstum der Plattform machen, will Bertermann künftig wieder mehr in die Expansion investieren. Die an SDAX notierte Aktie fiel am Mittwoch zweistellig.

Der Umsatz von AUTO1 ist im zweiten Quartal um knapp 23 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro gefallen. Die Anzahl verkaufter Fahrzeuge betrug 141 682 und damit 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig sank der durchschnittliche Verkaufspreis pro Auto von 10 500 Euro auf 9500 Euro.

Der bereinigte operative Verlust konnte auf 14,8 Millionen Euro reduziert werden, im Vergleich zu 46,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Bruttogewinn pro Auto stieg jedoch auf einen Rekordwert von 898 Euro.

In AUTO1s eigener Aufbereitung von Gebrauchtfahrzeugen liegt der Bruttogewinn pro Auto bei Privatkunden sogar bei 1680 Euro, was einem Anstieg von über 60 Prozent entspricht. Im Geschäft mit den Händlern beträgt er 810 Euro, ein Plus von knapp 11 Prozent. Bei den Verkäufen an Privatkunden macht die Sparte momentan nur etwa ein Zehntel des Absatzes aus.

Bertermann geht in Richtung Wachstum und will neue Produkte auf der Plattform beitragen, außerdem sollen die Kosten pro Auto in den kommenden Monaten von 700 Euro auf 500 Euro sinken.

Wie AUTO1 am Mittwoch mitteilte, wird sich der operative Verlust im Gesamtjahr zwischen 50 und 70 Millionen Euro bewegen, zuvor ging das Unternehmen von 60 bis 90 Millionen Euro aus. Auch wenn die Kostensenkungen bemerkenswert sind, überlagern die stark gesunkenen Verkäufe für die Anleger das positive Bild. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel bestätigt diese Einschätzung in seiner Einschätzung.

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