Eni setzt auf grüne KI-Rechenleistung und CO₂-Speicherung

Eni setzt auf CO₂-Speicherung und klimaneutrale Rechenleistung, um die Energiewende profitabel und investorenfreundlich zu gestalten.

1.3.2025, 11:49
Eulerpool News 1. März 2025, 11:49

Italiens Ölkonzern Eni baut sein Geschäft mit erneuerbaren Energien weiter aus und kündigte die Gründung zweier neuer Unternehmen an. Diese sollen sich auf den Verkauf von klimaneutraler Rechenleistung für energieintensive KI-Anwendungen sowie auf die Speicherung von CO₂-Emissionen konzentrieren. Die Anku00fcndigung erfolgt in einer Zeit, in der einige Wettbewerber ihre Nachhaltigkeitsstrategien revidieren.

Enis CEO Claudio Descalzi stellte die Pläne am Donnerstag vor und betonte, dass die Supercomputer des Unternehmens in Norditalien eine wesentliche Rolle spielen werden. Neben Rechenkapazitäten besitzt Eni dort ein Kraftwerk sowie eine CO₂-Speicheranlage. Besonders IT-Firmen, die leistungsfähige KI-Anwendungen entwickeln, könnten von der neuen Rechenleistung profitieren.

Parallel dazu wird Eni 2025 eine neue Gesellschaft präsentieren, die sich auf den Ausbau der bestehenden CO₂-Speicheraktivitäten fokussiert. "Wir verfügen über fast drei Gigatonnen Speicherkapazität," sagte Descalzi und kündigte an, dass das Unternehmen in Kürze das britische HyNet North West-Projekt genehmigen werde, das industrielle Emissionen einfängt und in der Irischen See lagert.

Mit diesen Initiativen setzt Eni seinen Transformationskurs fort. Bereits zuvor hatte das Unternehmen mit Plenitude und Enilive zwei auf erneuerbare Energien und Biokraftstoffe spezialisierte Geschäftseinheiten geschaffen und Beteiligungen an Private-Equity-Fonds verkauft. Jüngst wurde ein weiterer Anteil von 5 % an Enilive an KKR abgegeben, zudem steht ein 20-%-Paket von Plenitude zum Verkauf.

Während Konkurrent BP zuletzt alle erneuerbaren Ziele aufgab und sich wieder verstärkt auf Öl und Gas konzentriert, bleibt Eni der Energiewende verpflichtet. Das Unternehmen plant, seine erneuerbare Stromkapazität bis 2030 auf 15 Gigawatt zu vervierfachen und die Erträge aus dem Biokraftstoffsegment zu verdreifachen.

Zudem laufen Verhandlungen mit Malaysias Petronas über ein Joint Venture. Gemeinsam könnten die Unternehmen Gasfelder konsolidieren und eine Produktion von täglich 500.000 Barrel Öläquivalent erreichen, um den steigenden Bedarf in Asien zu bedienen. "Dieses Unternehmen wird riesig sein. Es wird die Hälfte der aktuellen Gasproduktion von Eni ausmachen," betonte Descalzi.

Langfristig rechnet Eni mit zweistelligen Kapitalrenditen für seine Geschäftsfelder im Bereich der Energiewende. Für das Öl- und Gasgeschäft prognostiziert Descalzi Renditen zwischen 15 % und 16 %, hebt jedoch hervor, dass Investitionen in erneuerbare Energien weniger riskant seien. "Für uns war die Transformation eine Gelegenheit zur Diversifikation. Früher lag alles auf den Schultern des Upstream-Geschäfts. Aber am Ende muss man Geld verdienen."

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