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Hermès übertrifft Erwartungen und klettert auf über 300 Mrd. Euro Börsenwert

Hermès gewinnt im schwächelnden Luxusmarkt weiter an Boden, übertrifft Prognosen und treibt mit souveräner Preispolitik sein Wachstum voran.

Eulerpool News 17. Feb. 2025, 08:16

Hermès hat mit einem jüngsten Kursanstieg seine Marktkapitalisierung auf 302 Mrd. Euro gehievt und damit einmal mehr die Stärke der Luxusmarke unterstrichen. Im vierten Quartal 2024 erlöste das Unternehmen 3,96 Mrd. Euro und übertraf damit die Analystenerwartungen von Bloomberg. Insbesondere die Umsatzsteigerung von 17,6 Prozent wuchs deutlich schneller als im von Konsumflauten geprägten Luxusmarkt üblich. Lediglich in der Region Asien-Pazifik ohne Japan fiel das Plus mit 8,9 Prozent etwas geringer, blieb jedoch klar im zweistelligen Bereich.

Trotz der konjunkturellen und geopolitischen Unsicherheiten konnte das Pariser Traditionshaus ein Rekordergebnis vorlegen: Allein das operative Ergebnis lag mit 6,15 Mrd. Euro leicht über den Analystenschätzungen, und die Rentabilitätskennzahl – über 40 Prozent Marge – bekräftigt den Ruf von Hermès als hochprofitables Unternehmen. Der Erfolg resultiert vor allem aus seiner rar gehaltenen Produktion, die den Luxusfaktor steigert, und dem preissensiblen Kundenstamm, der selbst in Krisenzeiten kaum Einbußen zeigt.

Besonders robust zeigte sich das lederbasierte Kerngeschäft, das rund die Hälfte der Gruppenerlöse generiert: Es erzielte im vierten Quartal ein Umsatzwachstum von 21,5 Prozent. Die Uhrensparte hingegen schwächelte, sie verbuchte ein Minus von 4,2 Prozent, was Hermès mit einem herausfordernden Vergleichszeitraum und schwierigem Marktumfeld erklärte. Trotzdem bleibt das Management zuversichtlich und plant für 2025 ein weiteres Wachstum bei konstanten Wechselkursen. Bereits bewährt hat sich Hermès’ sanfte Preispolitik: Anders als viele Wettbewerber erhöhte das Unternehmen die Verkaufspreise zuletzt nur verhalten und hat nun mehr Spielraum, an der Preisschraube zu drehen. Für dieses Jahr veranschlagt Hermès Preissteigerungen zwischen 6 und 7 Prozent – ein minimal geringeres Niveau als im Vorjahr.

Analysten wie James Grzinic (Jefferies) erwarten weiter solide Marktanteilsgewinne, da selbst mögliche US-Zölle durch Preisanpassungen kompensiert werden könnten. Der nächste Meilenstein könnte ein Heranrücken an LVMH werden, dessen Marktkapitalisierung bislang deutlich über der von Hermès rangierte. Ob Hermès die Lücke schließt, dürfte auch davon abhängen, wie stabil sich der chinesische Markt entwickelt, wo das Modehaus trotz eines schwachen Umfelds weiterhin punktet.

So festigt Hermès seinen Rang im oberen Segment der globalen Luxusbranche. Eine Aussicht, die auch Konzernlenker Axel Dumas bestärkt: „Das Ergebnis unterstreicht die Stärke des Hermès-Modells“, bekräftigte er und ging auf Expansionskurs in einem anspruchsvollen, aber chancenreichen Umfeld.

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