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Microsoft nähert sich Rekordhoch – Azure-Geschäft treibt Aufschwung an
Starkes Cloud-Wachstum bei Azure bringt Microsoft zurück an die Börsenspitze – angetrieben von der KI-Nachfrage.
Mit einem Kursplus von 16 % allein im Mai steht Microsoft kurz vor einem neuen Allzeithoch. Nur rund 2 % trennen die Aktie vom bisherigen Rekord aus dem Juli des Vorjahres – ein bemerkenswerter Turnaround nach einem durchwachsenen Jahr 2023. Maßgeblich verantwortlich ist die wiedererstarkte Entwicklung im Azure-Geschäft, das im dritten Quartal ein Umsatzwachstum von 33 % erzielte und damit die Analystenerwartungen klar übertraf.
Besonders gefragt sind KI-Dienste, die auf Azure laufen – darunter die Rechenleistung für OpenAI’s ChatGPT –, aber auch klassische Cloud-Produkte wie Datenbanken und Speicherlösungen legten überraschend stark zu. Microsofts CFO Amy Hood betonte zuletzt, dass gerade die nicht-KI-basierten Segmente positiv überrascht hätten.
Die Wiederbelebung von Azure schlägt sich auch im Börsenvergleich nieder. Mit einem Anstieg von 9 % im laufenden Jahr lässt Microsoft nahezu alle Titel der „Magnificent Seven“ hinter sich, lediglich Meta liegt leicht vorn. 2024 war das Unternehmen aus Redmond bislang der klare Gewinner der US-Tech-Berichtssaison und profitierte zudem davon, kaum vom Zollkonflikt unter Präsident Trump betroffen zu sein.
Analysten reagieren entsprechend optimistisch. TD Cowen hob das Kursziel für die Microsoft-Aktie jüngst auf 540 US-Dollar an – ein Aufwärtspotenzial von rund 18 %. Das Haus prognostiziert, dass die KI-basierten Azure-Umsätze von 4 Milliarden US-Dollar im Fiskaljahr 2024 auf 24 Milliarden im Jahr 2026 steigen könnten. Bloomberg zufolge empfehlen 66 der 72 Analysten, die Microsoft abdecken, den Kauf der Aktie; kein einziger rät zum Verkauf.
Anleger honorieren die Kombination aus Wachstum, Rentabilität und strukturellem Rückenwind durch Künstliche Intelligenz. Bei einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 30 für die kommenden zwölf Monate wird die Aktie zwar deutlich über dem Nasdaq-100-Durchschnitt von 26 gehandelt, aber Marktteilnehmer wie Kevin Walkush von Jensen Investment Management sehen darin kein Hindernis. „Microsoft gehört zu den besten Langfrist-Positionen im Bereich AI“, so Walkush. Die Fähigkeit, KI-Dienste fortlaufend zu monetarisieren, mache den Konzern besonders margenträchtig – und an der Börse entsprechend attraktiv.