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MTU verfehlt Cashflow-Erwartungen trotz optimistischer Prognose: Aktie rutscht nach unten
Trotz kräftiger Ergebnissteigerungen dämpft ein schwacher freier Cashflow die Stimmung; MTU bleibt jedoch mit angehobener Jahresprognose zuversichtlich.

MTU Aero Engines hat mit seinen jüngsten Zahlen für gemischte Reaktionen am Markt gesorgt. Zwar übertraf der deutsche Triebwerkshersteller im vierten Quartal die Gewinnprognosen, doch ein deutlich unter den Erwartungen liegender Cashflow drückte den Aktienkurs um 5,7 Prozent auf 326,40 Euro. Das Unternehmen begründete die verhaltene Mittelzufuhr unter anderem mit hohen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Problem am „geared turbofan“ (GTF) und anhaltenden Lieferketten-Schwankungen.
Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz auf 2,125 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,71 Mrd. Euro) und lag damit um 38 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Auch das bereinigte Ebit übertraf die Analystenerwartungen: Es wuchs auf 307 Mio. Euro (Vorjahr: 221 Mio. Euro), die Prognose lag bei 290 Mio. Euro. Über das Gesamtjahr hinweg legte der Gewinn vor Zinsen und Steuern um 28 Prozent zu — ein Rekordwert für MTU. Dennoch fiel der bereinigte freie Cashflow für 2024 mit 183 Mio. Euro wesentlich schwächer aus als die Marktschätzung von 253 Mio. Euro.
MTU, weltweit führend bei Komponenten für GTF-Triebwerke, hatte im Vorjahr mit Rückrufen der Airbus A320neo-Maschinen zu kämpfen, weil ein Materialfehler im Triebwerk potenziell Risse verursachen kann. Finanzvorstand Peter Kameritsch verwies auf “geplante Maßnahmen innerhalb des GTF-Flottenmanagements” und “anhaltende Volatilität in der Supply-Chain” als Hauptfaktoren für die Belastung. Andererseits profitiert das Unternehmen von einer robusten Nachfrage nach neuen und überarbeiteten Triebwerken, was den Umsatz deutlich anschwellen ließ.
Trotz der Zwischenbilanzen bei den Geldzuflüssen hebt MTU seine Umsatzerwartungen für 2025 an: Man rechnet nun mit 8,7 Mrd. bis 8,9 Mrd. Euro statt wie bisher 8,3 Mrd. bis 8,5 Mrd. Euro. Zudem soll das bereinigte Ebit im mittleren Zehnprozentbereich zulegen — zuvor hatte die Prognose ein niedrigeres Wachstumsspann defininiert. Das Management hält am Ausblick fest, dass der freie Cashflow zumindest im unteren dreistelligen Millionenbereich liegen wird. Für Kameritsch ist klar, dass das Unternehmen seine Position in Schlüsselmärkten trotz anhaltender Unsicherheit weiter ausbauen kann.