Mit einem Umsatzsprung von 39 % auf 883,9 Millionen US-Dollar hat Palantir im ersten Quartal deutlich stärker geliefert als von Analysten erwartet. Der Gewinn lag bei 217,7 Millionen US-Dollar und damit doppelt so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Das Softwareunternehmen profitiert unverändert stark von der Nachfrage nach KI-Anwendungen im zivilen und staatlichen Bereich – insbesondere in den USA.
Der Umsatz mit US-Regierungsbehörden legte im Vergleich zum Vorjahr um 45 % auf 373 Millionen US-Dollar zu. Noch dynamischer zeigte sich das kommerzielle US-Geschäft, das um 71 % auf 255 Millionen Dollar wuchs. Die Zahl der Unternehmenskunden stieg insgesamt um 39 %.
Trotz dieser Entwicklung verlor die Aktie im nachbörslichen Handel 8,4 % und fiel auf 113,39 US-Dollar. Der Rücksetzer kommt nach einer spektakulären Kursrally: Auf Sicht von zwölf Monaten hat sich der Wert des Papiers beinahe verfünffacht.
Das Management reagierte mit einer Prognoseanhebung: Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Palantir nun Umsätze zwischen 3,89 und 3,9 Milliarden US-Dollar – zuvor lag der Zielkorridor bei 3,74 bis 3,76 Milliarden. Im zweiten Quartal sollen die Erlöse zwischen 934 und 938 Millionen Dollar liegen, ebenfalls oberhalb der Konsensschätzung.
Analysten zeigen sich dennoch zunehmend skeptisch. Mit einer Marktkapitalisierung von über 290 Milliarden Dollar ist Palantir mittlerweile höher bewertet als klassische Rüstungsriesen wie Lockheed Martin oder RTX – was angesichts des noch jungen Geschäftsmodells Fragen zur Nachhaltigkeit des Wachstums aufwirft.
Firmenchef Alex Karp bleibt optimistisch: „Palantir is on fire“, erklärte er in der Analystenkonferenz und verwies auf die anhaltende Transformation großer Organisationen durch datengetriebene Systeme. Rückenwind kommt zudem aus Washington – die politische Nähe der neuen US-Regierung zu Tech-Größen wie Elon Musk nährt Erwartungen auf weitere Großaufträge aus dem Verteidigungssektor.