Paramount Global hat drei neue Mitglieder für seinen Verwaltungsrat nominiert und den 2. Juli als Termin für die Hauptversammlung festgelegt. Die Neubesetzung erfolgt inmitten zweier bedeutender Entwicklungen: einer milliardenschweren Fusion mit Skydance Media sowie laufender Vergleichsverhandlungen mit Donald Trump, der wegen eines CBS-Interviews klagt.
Die Neunominierten sind Mary Boies, Rechtsberaterin bei Boies Schiller Flexner, Charles Ryan, Partner beim Risikokapitalgeber Almaz Capital, sowie die ehemalige Richterin Roanne Sragow Licht. Sie sollen laut der bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Unterlagen Teil eines siebenköpfigen Gremiums werden. Die Besetzung zielt darauf ab, die Handlungsfähigkeit des Boards sicherzustellen – insbesondere falls der Skydance-Deal scheitert.
Das Fusionsvorhaben mit Skydance Media im Umfang von rund 8 Milliarden Dollar wurde im Juli 2024 angekündigt. Es würde das Ende des jahrzehntelangen Einflusses der Redstone-Familie auf Paramount bedeuten. Shari Redstone plant, ihre Mehrheitsbeteiligung zu verkaufen und das Unternehmen mit dem von David Ellison geführten Studio zu verschmelzen. Der Zusammenschluss steht derzeit unter regulatorischer Prüfung durch Bundesbehörden der Trump-Administration.
Parallel dazu verhandelt Paramount über einen Vergleich in einem von Trump angestrengten Verfahren gegen CBS News. Der Vorwurf: Das Nachrichtenformat „60 Minutes“ habe ein Interview mit Vizepräsidentin Kamala Harris zugunsten der Demokratin manipuliert. CBS wies die Vorwürfe zurück und betonte, der Beitrag sei „weder manipuliert noch irreführend“ gewesen.
Wie das Wall Street Journal berichtet, soll Paramount zuletzt 15 Millionen Dollar zur Beilegung des Falls angeboten haben. Trumps Team fordert hingegen mehr als 25 Millionen Dollar sowie eine öffentliche Entschuldigung des Senders. Sollte bis zur Hauptversammlung keine Einigung erzielt werden, müsste ein neu zusammengesetzter Verwaltungsrat dem Vergleich zustimmen.
Der Fall entwickelt sich somit zu einem politischen und juristischen Minenfeld für den Medienkonzern – inmitten eines strukturellen Wandels mit offenem Ausgang.