SK Hynix hat im zweiten Quartal mit einem operativen Gewinn von 9,2 Bio. Won (6,7 Mrd. USD) ein neues Rekordniveau erreicht und seine Stellung als führender Zulieferer für KI-Speicherlösungen gefestigt. Der südkoreanische Konzern übertraf damit nicht nur die Markterwartungen, sondern auch zum zweiten Mal in Folge die Profitabilität seines Erzrivalen Samsung im Segment hochperformanter Speicherchips.
Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 35 Prozent auf 22,2 Bio. Won (16,1 Mrd. USD), was deutlich über der Analystenprognose von 20,6 Bio. Won lag. Die operative Marge legte ebenfalls zu – von 33 auf 41 Prozent. Getrieben wurde das Ergebnis vor allem durch die führende Position des Unternehmens bei High Bandwidth Memory (HBM), die in Nvidia-Grafikprozessoren für künstliche Intelligenz (AI) zum Einsatz kommt.
SK Hynix profitierte dabei nicht nur von der aggressiven Investitionstätigkeit großer US-Techkonzerne, sondern auch von zunehmender globaler Aktivität im Bereich „Sovereign AI“ – also staatlicher Infrastrukturprojekte zur Unabhängigkeit bei KI-Datenzentren. Der Konzern rechnet mit einer weiter wachsenden Nachfrage und kündigte zusätzliche Investitionen an.
Im Gegensatz dazu hat Samsung Schwierigkeiten, bei Nvidia als qualifizierter Zulieferer für HBM-Chips anerkannt zu werden, was sich in einem prognostizierten operativen Gewinneinbruch von 56 Prozent im Jahresvergleich widerspiegelt.
Seit Anfang 2023 hat sich der Kurs von SK Hynix verdreifacht. Laut Bank of America könnte der globale HBM-Marktumsatz bis 2027 von derzeit 35,7 Mrd. USD auf 57,5 Mrd. USD wachsen. Doch nicht alle Stimmen sind euphorisch: Goldman Sachs warnte jüngst vor einem „HBM speed bump“ im Jahr 2026. Mit zunehmender Konkurrenz und Preisdruck könne sich die Verhandlungsmacht allmählich zugunsten der Abnehmer verschieben – insbesondere für Nvidia, auf das SK Hynix stark fokussiert ist.
Derweil sehen Analysten Chancen für Samsung im Segment anwendungsspezifischer Speicherlösungen (Asic), da Unternehmen wie Google, Amazon, Meta, Microsoft, Tesla und Huawei vermehrt auf maßgeschneiderte Chips setzen. SKs Konzentration auf Nvidia-GPUs eröffnet dem Rivalen damit ein potenzielles Wachstumsfeld.
