Business
Ralph Lauren im Kreuzverhör! Unterstützt der Reiter Zwangsarbeit?
Ein kanadisches Gericht prüft ob Zwangsarbeit der uigurischen Minderheit in China Teil der Lieferketten von Ralph Lauren sind

Verdacht der Zwangsarbeit in den Lieferketten von Ralph Lauren: In Kanada hat die Aufsichtsbehörde für verantwortungsvolles Wirtschaften (Core) am Dienstag Ermittlungen gegen die kanadische Niederlassung des Modelabels eingeleitet.
Grund ist ein Verdacht auf Arbeit von Uiguren unter Zwang. 28 zivilgesellschaftliche Organisationen hatten im Juni 2022 eine gemeinsame Beschwerde eingereicht. Sheri Meyerhoffer, Ombudsfrau der Aufsichtsbehörde, erklärte, dass ihre Beschwerde eine Untersuchung rechtfertige. In der Beschwerde wird Ralph Lauren dazu aufgefordert, die Beziehungen zu drei chinesischen Unternehmen zu lösen. Diese werden verdächtigt, Zwangsarbeit in ihren Lieferketten einzusetzen. Der US-amerikanische Konzern Ralph Lauren erklärte, dass seine kanadische Gesellschaft für die Entscheidungsfindung nicht verantwortlich sei und alle Operationen von der Zentrale des Unternehmens überwacht werden.
Dieser Fall folgt auf Ermittlungen der Core Behörde gegen die kanadische Tochterfirma des Modelabels Nike und des kanadischen Bergbauunternehmens Dynasty Gold im vergangenen Monat.
Die in Ottawa ansässige Menschenrechtsorganisation Uyghur Rights Advocacy Project begrüßte die Ermittlungen gegen Ralph Lauren. In einer Stellungnahme wurde behauptet, dass "es glaubwürdige Beweise dafür gibt, dass Ralph Lauren mit zahlreichen chinesischen Unternehmen Beziehungen unterhält, die in ihren Lieferketten Uiguren zur Zwangsarbeit einsetzen".
China wird schon seit Jahren vorgeworfen, die Uiguren und andere muslimische Minderheiten in der nordwestlichen Provinz Xinjiang systematisch zu unterdrücken. Mehr als eine Million Menschen werden laut Menschenrechtsorganisationen in der Region in Lagern interniert. Peking werden unter anderem Zwangssterilisierungen und Zwangsarbeit vorgehalten.