Rio Tinto spürt Zyklonfolgen – Eisenerzlieferungen brechen ein, Jahresziel in Gefahr

17.4.2025, 14:56

Rio Tinto kämpft mit Zyklonfolgen: Eisenerzexporte sinken stark, das Jahresziel wird zunehmend ambitioniert.

Eulerpool News 17. Apr. 2025, 14:56

Mit 70,7 Millionen Tonnen verschiffte Rio Tinto im ersten Quartal so wenig Eisenerz aus der Pilbara-Region wie seit 2019 nicht mehr. Der Rückgang um 9 % im Jahresvergleich – und sogar 17 % gegenüber dem Vorquartal – lag deutlich unter den Analystenerwartungen von rund 73,3 Millionen Tonnen.

Das australische Kerngebiet des Konzerns war zuletzt gleich vier tropischen Wirbelstürmen ausgesetzt. Die Zyklone Tahlia, Vince, Zelia und Sean führten laut Unternehmensangaben zu einem geschätzten Verlust von 13 Millionen Tonnen Eisenerz, das nicht ausgeliefert werden konnte.

Trotz der Einbußen hält der Konzern offiziell an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest – zwischen 323 und 338 Millionen Tonnen sollen es werden. Inzwischen betont man jedoch, dass das untere Ende der Spanne realistischer erscheint.

Rio Tinto, weltweit die Nummer zwei unter den Bergbaukonzernen nach Marktkapitalisierung, erwirtschaftet den Großteil seines Gewinns mit Eisenerz aus Pilbara – einem abgelegenen, aber ertragreichen Abbaugebiet in Westaustralien.

Während der Eisenerzbereich schwächelte, meldete das Unternehmen stabile bis steigende Fördermengen bei Kupfer, Bauxit, Alumina und Aluminium. Besonders Kupfer steht dabei strategisch im Fokus: Rio Tinto positioniert sich als Profiteur der Energiewende und baut seine Kapazitäten in diesem Segment weiter aus. Mit dem Kauf von Arcadium Lithium sicherte sich der Konzern zudem eine starke Position im wachsenden Batteriemarkt.

Ein Unsicherheitsfaktor bleibt die Zollpolitik der USA. Noch blieb die Wirkung auf Rio Tintos Rohstoffgeschäft im ersten Quartal begrenzt, doch das Unternehmen rechnet mit möglichen Auswirkungen auf Handelsströme – insbesondere im Bereich Aluminium, wo Rio Tinto als größter Exporteur in die USA gilt. Bereits jetzt verlagert man Borat-Lieferungen, etwa für Düngemittel und Smartphone-Displays, um auf veränderte Handelsbedingungen in den USA und China zu reagieren.

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