Ted Pick löst James Gorman als CEO von Morgan Stanley ab, nachdem dieser das Amt mehr als ein Jahrzehnt innehatte. Ab dem kommenden Jahreswechsel wird Gorman das Amt des Executive Chairmans übernehmen. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger hatte bereits vor einem halben Jahr begonnen und nun hat sich das Wall-Street-Haus für Pick entschieden. Derzeit ist er Leiter des Investmentbankings und des Handelsgeschäfts bei Morgan Stanley.

Der 65-jährige Gorman hatte im Mai angekündigt, innerhalb eines Jahres als CEO zurücktreten zu wollen. Als Executive Chairman wird er weiterhin den Verwaltungsrat der Bank leiten. Unter seiner Führung hat Morgan Stanley seit 2010 eine erfolgreiche Transformation durchlaufen und sich zu einem Giganten in der Vermögensverwaltung entwickelt.

Durch geschickte Übernahmen, wie der Citigroup-Tochter Morgan Stanley Smith Barney und den Unternehmen E-Trade und Eaton Vance, hat sich die Bank aus den Turbulenzen der Finanzkrise 2008 heraus zu einem breit aufgestellten und dynamischen Institut entwickelt.

Ana Arsov von der Rating-Agentur Moody's lobt Gormans Vision und bezeichnet Morgan Stanley als eine Bank, die sich durch die Transformation als „breit aufgestelltes und dynamisches Vermögensverwaltungsinstitut“ etabliert hat. Mit dem Fokus auf das Vermögensverwaltungsgeschäft folgt Morgan Stanley dem Trend anderer Institute wie Goldman Sachs, die ebenfalls versuchen, ihre Abhängigkeit von volatilen Einnahmen aus dem Handels- und Beratungsgeschäft zu verringern. Bei Goldman läuft der Wandel jedoch nicht so reibungslos wie bei Morgan Stanley.

Pick, der seit 30 Jahren bei Morgan Stanley arbeitet, hat sich durch sein zupackendes Auftreten einen Namen gemacht. Obwohl er sich meist aus der Öffentlichkeit ferngehalten hat, ist er intern für seine Führungsqualitäten geschätzt. Seine Beförderung zum CEO wird in Bankerkreisen als Zeichen der Stabilität gewertet und stärkt die Moral der Mitarbeiter. Pick hat bereits Erfolge beim Wiederbeleben des Aktienhandels nach der Finanzkrise und beim Turnaround der angeschlagenen Anleihe-Sparte zu verzeichnen.

Allerdings wird in seinem Geschäftsbereich auch die Untersuchung um sogenannte Block Trades beaufsichtigt. Die SEC untersucht, ob Morgan Stanley Banker vertrauliche Informationen über bevorstehende Aktienverkäufe an bestimmte Kunden weitergegeben haben, bevor diese öffentlich bekannt gegeben wurden. Die Bank ist derzeit in Gesprächen über einen außergerichtlichen Vergleich.