Trump-Musk-Konflikt löst historischen Kurssturz bei Tesla aus

Ein offener Bruch zwischen Trump und Musk vernichtet 153 Milliarden Dollar Tesla-Börsenwert – Investoren fliehen scharenweise.

6.6.2025, 13:12
Eulerpool News 6. Juni 2025, 13:12

Tesla-Aktien erlebten am Donnerstag ihren größten Tagesverlust in der Unternehmensgeschichte: Der Kurs brach um über 14 Prozent ein, wodurch mehr als 153 Milliarden US-Dollar an Börsenwert vernichtet wurden. Auslöser war ein eskalierender Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk – zwei Männern, deren bisherige Allianz nun offen zerbricht.

Der amtierende US-Präsident hatte via Truth Social angekündigt, staatliche Subventionen und Verträge mit Musks Firmen streichen zu wollen: „Der einfachste Weg, Milliarden im Haushalt zu sparen, ist, Elon die staatlichen Förderungen zu kündigen.“ Eine direkte Drohung mit weitreichenden Folgen für Tesla, das zuletzt stark von regulatorischen Vorteilen profitierte.

Bereits seit Jahresbeginn hat Tesla rund ein Viertel seines Börsenwerts eingebüßt. Während die Aktie im Schlussquartal 2024 noch von Trumps Wiederwahl profitiert hatte, setzte Mitte Dezember eine Trendwende ein – befeuert durch Trumps aggressive Handelspolitik, die die Märkte in Aufruhr versetzte.

Am Donnerstag rutschten auch die Leitindizes ab: Der S&P 500 verlor 0,5 Prozent, die Nasdaq Composite 0,8 Prozent. Der Kursverfall setzte unmittelbar ein, nachdem Trump und Musk sich am Mittag gegenseitig öffentlich attackierten. „Kindisches Drama“, kommentierte Mike Zigmont von Visdom Investment Group die Episode, „das den Aktienmarkt erschüttert hat – die Anleihemärkte aber kaltließ.“

Die Spannungen reichen jedoch über den US-Markt hinaus. In Europa haben Musks politische Interventionen – darunter seine Unterstützung rechtspopulistischer Parteien – das Markenimage von Tesla geschwächt. Die Absatzzahlen in europäischen Kernmärkten befinden sich im Sinkflug.

Parallel dazu legten die Aktien von Wettbewerbern im Raumfahrt- und Satellitensektor deutlich zu: AST SpaceMobile stieg um 7,5 Prozent, EchoStar sogar um 17,4 Prozent. Anleger preisen offenbar ein, dass SpaceX und Starlink künftig an Einfluss verlieren könnten.

Die Implosion der Beziehung zwischen Trump und Musk wirkt sich auch auf die Wahrnehmung von Teslas Management aus. Schon im März warnten Analysten von JPMorgan vor einem massiven Reputationsschaden: „Uns fällt kein vergleichbarer Fall ein, in dem eine Automarke in so kurzer Zeit so viel an Wert eingebüßt hat.“

Elon Musks Rückzug aus seiner Rolle in der „Department of Government Efficiency“ Ende Mai kam spät – zu spät für viele Investoren, die nun einen Imageschaden fürchten. Kurz darauf räumte er selbst ein, dass „der politische Gegenwind zunehmend geschäftsschädigend“ sei.

Die Reaktion am Kapitalmarkt war dennoch heftig – und für einige Marktbeobachter wenig überraschend. Shortseller Jim Chanos kommentierte trocken auf X: „Most. Predictable. Breakup. Ever.“

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