US-Notenbank hebt Wachstumsbremse für Wells Fargo auf – Bank erhält grünes Licht für Expansion

Die Fed erlaubt Wells Fargo erstmals seit 2018 wieder Wachstum – nach Jahren regulatorischer Sanktionen wegen Fake-Konten.

4.6.2025, 08:00
Eulerpool News 4. Juni 2025, 08:00

Nach sieben Jahren unter regulatorischem Druck darf Wells Fargo wieder wachsen: Die US-Notenbank hat die im Jahr 2018 verhängte Vermögensobergrenze von 2 Billionen Dollar aufgehoben, die das Institut im Zuge des Fake-Account-Skandals auferlegt bekommen hatte. Damit ist der Weg für neue Kredite und eine Ausweitung des Geschäfts wieder offen.

Die Fed erklärte am Dienstag, Wells Fargo habe alle Bedingungen erfüllt, die im Rahmen der damaligen Enforcement Action zur Aufhebung der Beschränkung festgelegt wurden. Dies sei Ausdruck des „substanziellen Fortschritts“, den die Bank bei der Behebung ihrer organisatorischen Defizite gemacht habe. Andere Auflagen bleiben jedoch weiterhin in Kraft.

Für CEO Charlie Scharf, der 2019 an die Spitze der Bank berufen wurde, markiert die Entscheidung eine Zäsur. „Das war eine große Hypothek, die unsere Strategie und Organisation über Jahre hinweg dominiert hat“, sagte er vergangene Woche auf einer Investorenkonferenz. Nun könne sich die Bank „wieder auf externes Wachstum konzentrieren“. Jeder der 215.000 Mitarbeitenden erhält zur Anerkennung einen Bonus von 2.000 Dollar.

Zwischen 2016 und 2018 hatte sich der Skandal um millionenfach unerlaubt eröffnete Kundenkonten ausgeweitet. Mitarbeitende hatten auf Druck interner Vertriebsziele falsche Unterschriften geleistet, Gelder ohne Zustimmung umgebucht und Kundendaten manipuliert. Die Folge: über fünf Milliarden Dollar an Strafen und Entschädigungen sowie ein regulatorisches Korsett, das das Institut im Vergleich zur Konkurrenz klar benachteiligte.

Mit der Entscheidung der Fed könnte Wells Fargo nun zum nächsten Zyklus der US-Bankenkonsolidierung wieder aktiv beitragen – oder selbst zur Zielscheibe werden. In einem zunehmend deregulierten Umfeld unter Präsident Trump dürfte die Entlastung der Großbank auch ein Signal an andere Institute sein, dass regulatorische Sanktionen nicht auf ewig fortbestehen.

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