Der Analyst Thomas Rothäusler der Deutschen Bank Research hat seine Prognose für den deutschen Wohnimmobilien-Sektor optimistischer ausgerichtet, indem er Vonovia von "Hold" auf "Buy" hochstufte und das Kursziel von 27 auf 25 Euro senkte.

Er ist der Auffassung, dass sich die Preise im zweiten Halbjahr stabilisieren und Anforderungen an Kapitalerhöhungen tacitum umgangen werden können. Seiner Meinung nach wird Vonovia am stärksten von dieser Lage profitieren. Dies hat den Aktienkurs der Vonovia um 4,08 Prozent auf 19,76 Euro erhöht und auf TAG Immobilien 0,5 Prozent auf Kursgewinne im MDAX ausgewirkt.

Solch eine Stabilisierung der Preise würde jedoch dem optimistischen Einschätzung von Thomas Rothäusler zufolge weniger als 20 Prozent Wertabschläge bedeuten und das Unternehmen somit ohne Kapitalerhöhungen durch die Talsohle manövrieren. Rothäusler ist überzeugt, dass dieser Prozess "ordentlich" ablaufen und Wertabschläge am Markt von bis zu 35 Prozent auch übertrieben seien.

Die von Vorläufigkeit geprägte Einschätzung des Experten schließt sich damit der Mehrheit an: Von den 21 Analysten, die laut Bloomberg die Aktien von Vonovia bewerten, raten 16 zum Kauf und nur 3 dazu, zu verkaufen. Ein wesentlicher Grund für diese Optimismus lässt sich in den enormen Kursverlusten erkennen, die die Branche seit dem Spätsommer 2021 hinnehmen musste. Vonovia, die bis März des Jahres knapp zwei Drittel ihres Werts verloren haben, stehen dabei exemplarisch für den deutschen Markt. Die schnell und stark gestiegenen Kapitalmarktzinsen haben die Branche schwer getroffen.

TAG Immobilien Aktien, galten als größtes Beispiel für fundamentale Schwäche und hatten ihren Wert seit dem August des vergangenen Jahres um 80 Prozent reduziert.