Nach einem bestätigten Todesfall eines Menschen durch das Vogelgrippe-Virus A (H5N2) nehmen Anleger erneut Impfstoffhersteller ins Visier. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte am Mittwochabend, dass erstmals ein Mensch, ein Mann aus Mexiko, an der neuen Variante des Virus gestorben ist. Bisherige Todesfälle durch Vogelgrippeviren wurden durch den Virustyp A (H5N1) verursacht.
Das Virus wird in der Regel durch Kontakt mit infizierten Vögeln übertragen. In Mexiko wurde das Virus in einem Geflügelbetrieb im Bundesstaat Michoacán nachgewiesen, nahe der Grenze zum Bundesstaat México, wo die infizierte Person lebte.
Bereits vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die USA kurz vor einem Deal mit Moderna zur Finanzierung der klinischen Spätphase eines experimentellen mRNA-Vogelgrippeimpfstoffs stehen. Die Regierungsmittel könnten sich auf bis zu zehn Millionen US-Dollar belaufen und im Erfolgsfall der Studie eine Verpflichtung zum Kauf von Impfstoffdosen beinhalten, berichtete die "Financial Times".
Mit dem ersten bestätigten Todesfall durch die neue Virusvariante gewann diese Nachricht erneut an Relevanz. Die Moderna-Aktie stieg im NASDAQ-Handel zeitweise um 0,73 Prozent auf 156,03 US-Dollar. Auch andere Impfstoffhersteller gerieten ins Visier der Anleger: Die BioNTech-Aktie legte im XETRA-Handel letztlich um 1,4 Prozent auf 93,90 Euro zu. Größter Branchengewinner auf dem europäischen Kontinent war die Aktie von CureVac, die im XETRA-Handel zum Handelsschluss um 12,9 Prozent auf 4,66 Euro kletterte.
Während der Corona-Pandemie war CureVac hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das Unternehmen musste 2021 eine vergleichsweise geringere Wirksamkeit seines Impfstoffkandidaten einräumen und verlor 2023 einen Patentstreit mit BioNTech, bei dem es um die Verletzung geistiger Eigentumsrechte ging. Dies führte zu empfindlichen Kurseinbußen, und die Zwölfmonats-Performance der CureVac-Aktie ist mit minus 55 Prozent deutlich negativ.
Mit den neuen Nachrichten zum Vogelgrippe-Virus setzen Anleger jedoch wieder auf den Anteilsschein, der seit Mitte Mai auf Erholungskurs ist.