EQT sieht Wachstumschancen in Europa – 21-Milliarden-Fonds fokussiert auf Energie, Digitalisierung und Resilienz

30.3.2025, 09:11

EQT sieht Europa als zentralen Wachstumsmarkt und investiert Milliarden in resiliente Infrastruktur, Energie und Digitalisierung.

Eulerpool News 30. März 2025, 09:11

Der schwedische Private-Capital-Investor EQT hat über 21 Mrd. Euro für seinen neuesten Infrastruktur-Fonds eingesammelt – und sieht Europa angesichts geopolitischer Umbrüche als einen der derzeit attraktivsten Investitionsstandorte weltweit. Besonders im Fokus stehen Projekte zur Stärkung der Energieunabhängigkeit, Digitalisierung und militärischen Resilienz.

„Die Investitionschancen in Europa sind heute deutlich interessanter als noch vor einigen Jahren“, sagte Masoud Homayoun, EQTs globaler Leiter für Infrastruktur, im Gespräch mit der Financial Times. Die staatliche Unterstützung für private Investitionen sei so stark wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, insbesondere vor dem Hintergrund von Initiativen zur Energieautarkie und der Aufrüstung kritischer Infrastruktur.

Homayoun verwies auf die im März verabschiedete Aufweichung der Schuldenbremse in Deutschland, die milliardenschwere Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur ermöglichen soll. Ähnliche Signale kämen aus mehreren EU-Staaten. „Was sich politisch und wirtschaftlich verändert, spiegelt sich unmittelbar in unseren Investitionsentscheidungen wider“, so der EQT-Manager.

Der neue Fonds mit einem Volumen von über 21 Mrd. Euro ist global ausgerichtet – mit Schwerpunkten in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik. Erste Zusagen oder laufende Gespräche existieren laut EQT bereits für zwölf Beteiligungen, unter anderem in der dezentralen Stromspeicherung und der Netzinfrastruktur. In Großbritannien investiert EQT in einen der größten Anbieter für Batteriespeicher zur Netzstabilisierung. In den USA flossen Mittel in Solaranlagen auf Gewerbeimmobilien und Glasfasernetze. In Südkorea stieg EQT bei einem führenden Kunststoffrecyclingunternehmen ein.

Anders als in Europa sei in den USA unter der aktuellen Trump-Administration eine stärkere politische Ablehnung gegenüber Teilen der grünen Infrastruktur zu beobachten. Besonders Offshore-Windprojekte sieht Homayoun dort als riskant: „Es gibt ganz klar politische Widerstände, die diese Projekte aus unserer Sicht wirtschaftlich unattraktiv machen.“

Gleichzeitig betonte er, dass viele Technologien, auf die EQT setzt, auch ohne staatliche Subventionen wirtschaftlich tragfähig seien. Innovationen und Skaleneffekte hätten dazu geführt, dass grüne Infrastruktur zunehmend unabhängig vom regulatorischen Umfeld funktioniere.

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