Afrikas Zahlungsverkehr: Ein Kontinent auf dem Weg zur Währungsunabhängigkeit
Eulerpool Research Systems •20. Juni 2025
Takeaways NEW
- Afrika arbeitet daran, Zahlungssysteme in lokalen Währungen zu etablieren, um die Abhängigkeit vom Dollar zu reduzieren.
- Dies könnte die Handelskosten erheblich senken, aber geopolitische Herausforderungen bleiben bestehen.
Die afrikanischen Bemühungen zur Etablierung von Zahlungssystemen in lokalen Währungen nehmen immer konkretere Formen an. Dadurch wird der Kontinent von kostspieligen Dollar-Transaktionen entlastet, die den Handel bislang erschwert haben. Doch der Widerstand gegen die Abkoppelung vom Dollar ist groß, insbesondere aus den USA, wo Präsident Donald Trump energisch die Dominanz des Dollars als weltweite Handelswährung verteidigt. Der Vorstoß Afrikas zur Schaffung von Zahlungssystemen, die nicht auf den Dollar angewiesen sind, erinnert an Chinas Bestrebungen, Finanzsysteme zu entwickeln, die unabhängig von westlichen Institutionen sind. Länder wie Russland, die wirtschaftlichen Sanktionen ausgesetzt sind, sind ebenfalls an einer Alternative zum Dollar interessiert. Trotz der Dringlichkeit aufgrund veränderter Handelsmuster und geopolitischer Umbrüche nach Trumps Rückkehr ins Weiße Haus, argumentieren afrikanische Befürworter alternativer Zahlungsmethoden vor allem mit den Kosten. Mike Ogbalu, Geschäftsführer des panafrikanischen Zahlungs- und Abwicklungssystems (PAPSS), unterstreicht, dass es nicht um eine Ent-Dollarisierung gehe, sondern darum, die Transaktionskosten zu senken. Derzeit verlassen sich afrikanische Banken auf Korrespondenzbanken im Ausland, was die Kosten dramatisch erhöht. Dies trägt zu den hohen Handelskosten bei, die nach Angaben der UN-Handels- und Entwicklungsbehörde in Afrika um 50% über dem globalen Durchschnitt liegen. Einheimische Systeme wie PAPSS könnten die Kosten für einen Handel im Wert von 200 Millionen Dollar zwischen zwei afrikanischen Ländern von 10%-30% auf nur 1% senken. Dies würde den Kontinent jährlich um 5 Milliarden Dollar an harter Währung entlasten, indem Währungen wie der nigerianische Naira oder der südafrikanische Rand für den intraafrikanischen Handel genutzt werden. Der Einsatz dieser Systeme wird von internationalem Interesse begleitet. Die Weltbank-Tochter IFC vergibt mittlerweile Kredite in lokalen Währungen und erleichtert so afrikanischen Unternehmen das Währungsrisiko. Die Unterstützung für regionale Zahlungssysteme fand jüngst auf dem G20-Gipfel Gehör, angeführt von Südafrika. Doch Trumps aggressive Reaktionen auf jegliche Bestrebungen, den Dollar zu umgehen, bleiben eine Herausforderung. Die Komplexität geopolitischer Einflüsse und die Sorge vor Vergeltungsmaßnahmen erschweren Afrikas Bestrebungen. Trotz der wirtschaftlichen Argumente könnte der Kontinent Schwierigkeiten haben, sich von politisch motivierten De-Dollarisierungsversuchen zu distanzieren. Es bleibt abzuwarten, wie tragfähig diese Maßnahmen ohne westliche Unterstützung sein werden.
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