Landwirtschaft vor Herausforderungen: Klimawandel bedroht weltweite Ernten

Eulerpool Research Systems 20. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Eine Studie zeigt, dass der Klimawandel weltweit die Fähigkeit zur Nahrungsmittelproduktion erheblich gefährden könnte.
  • USA könnten dramatische Verluste bei Mais und Soja erleiden, während Länder wie Kanada und Russland profitieren.
Eine aktuelle Studie wirft ein bedrohliches Licht auf die Zukunft der globalen Nahrungsmittelproduktion. Laut wissenschaftlicher Erkenntnisse reduziert jede zusätzliche Erhöhung der durchschnittlichen Erdtemperatur um ein Grad Celsius die Fähigkeit zur Nahrungsmittelproduktion um 4,4 Prozent des empfohlenen täglichen Kalorienbedarfs pro Person. Dies bedeutet de facto, dass bei einer Erwärmung um drei Grad weltweit so viele Nahrungsmittel verloren gehen könnten, dass es dem Verzicht auf das Frühstück für jede Person gleichkommt, erklärt Solomon Hsiang von der Stanford Universität. Die ungleiche Verteilung von Nahrungsmitteln ist dabei bereits ein gegenwärtiges Problem, mit über 800 Millionen Menschen, die zeitweise hungern müssen. Die Untersuchung betrachtet die Entwicklung der Erträge von sechs Haupt-Nahrungspflanzen in mehr als 12.000 globalen Regionen und berücksichtigt bereits Anpassungen an die veränderten klimatischen Bedingungen. Mittelfristig prognostiziert man, dass selbst bei moderaten Klimaszenarien eine weltweite Verminderung der Ernte bis Ende des Jahrhunderts um 11 Prozent wahrscheinlich ist. Ohne ein Bremsen der Emissionen könnte der Rückgang bis zu 24 Prozent betragen. Besonders betroffen sind kritische Regionen, wo gezielte Unterstützung am dringendsten benötigt wird, um den herannahenden Ertragsrückgang abzufedern. Besonders alarmierend ist die Aussicht für die USA, die besonders im Anbau von Mais und Soja dramatische Verluste befürchten müssen. Im Gegensatz dazu könnten Kanada, Russland und China von den klimatischen Veränderungen langfristig profitieren. Laut Andrew Hultgren von der Universität von Illinois Urbana-Champaign würde dies gleichbedeutend mit einem „Export der landwirtschaftlichen Gewinne ins Ausland“ sein. Zwar sind Anpassungen wie Sortenumstellungen und intensivere Bewässerung bereits berücksichtigt, doch die Forscher warnen davor, die Studie als exakte Vorhersage zu betrachten. Christian Troost von der Universität Hohenheim hebt hervor, dass bestehende Ansätze zur Anpassung an Klimaschwankungen sinnvoll einbezogen wurden, jedoch Unsicherheiten zur zukünftigen Anpassungsfähigkeit bestehen bleiben. Das Ausmaß der erforderlichen Innovation zur Sicherung der globalen Ernährung wird deutlich, wobei die zukünftige Entwicklung von Schädlingen oder gänzlich neue landwirtschaftliche Verfahren derzeit nicht prognostiziert werden konnten.

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