Apple umgeht US-Zölle: iPhone-Export aus Indien boomt

Der amerikanische Technologieriese Apple nutzt vermehrt Indien als Produktionsstandort, um den hohen US-Zöllen auf chinesische Importe auszuweichen. Zwischen März und Mai dieses Jahres wurden nahezu alle von Foxconn gefertigten iPhones nach Angaben indischer Zollbehörden in die USA exportiert. Diese Zahl liegt weit über dem Jahresdurchschnitt von 50 Prozent für 2024 und verdeutlicht Apples strategische Neuausrichtung im Exportsektor. In den genannten Monaten exportierte Foxconn iPhones im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar aus Indien, wobei im Schnitt 97 Prozent dieser Geräte an amerikanische Verbraucher gingen. Darüber hinaus wurden im Mai 2025 fast iPhones im Wert von 1 Milliarde US-Dollar exportiert, wie die Daten zeigen. Damit setzt Apple darauf, Kostensteigerungen durch Zölle zu umgehen und die Lieferkette effizienter zu gestalten. Während Apples Schritte in Indien auf Widerstand bei US-Präsident Donald Trump stoßen, der besonders im Mai seinen Unmut äußerte, wird die Produktion weiter hochgefahren. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden bereits iPhones im Wert von 4,4 Milliarden US-Dollar von Indien in die USA exportiert – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 3,7 Milliarden US-Dollar im gesamten Vorjahr. Apples Plan, die Produktionskapazitäten in Indien auszuweiten, um den US-Zöllen auf chinesische Produkte zu entgehen, zeigt bereits konkrete Erfolge. So charterte das Unternehmen im März Flugzeuge, um die neuesten iPhone-Modelle im Wert von etwa 2 Milliarden US-Dollar direkt in die USA zu transportieren, zudem haben sie von den indischen Flughäfen kürzere Abfertigungszeiten gefordert. Der Analyst Prachir Singh von Counterpoint Research prognostiziert, dass der Anteil der in Indien hergestellten iPhones an den weltweiten Lieferungen bis 2025 auf 25 bis 30 Prozent steigen wird. Tata Electronics hat, als kleinerer Zulieferer von Apple, ebenfalls einen Großteil seiner Produktion in die USA exportiert. Die hohen Zölle auf Importkomponenten nach Indien machen die lokale Produktion allerdings weiterhin kostenintensiv.