Asiens Ambitionen: COMAC setzt auf Expansion im weltweiten Flugzeugmarkt

Chinas Flugzeughersteller COMAC macht erneut Schlagzeilen, indem er sein zweites Büro außerhalb des chinesischen Festlands in Hongkong eröffnet. Dies ist Teil eines strategischen Vorstoßes, um in den globalen Markt für Passagierflugzeuge einzutreten, der derzeit von westlichen Herstellern dominiert wird. Bisher fliegen die kommerziellen Passagierflugzeuge von COMAC, mit Ausnahme einer indonesischen Airline, ausschließlich innerhalb Chinas. Doch in Zeiten, in denen die Branchenführer Airbus und Boeing mit der Produktion nicht Schritt halten können, sieht COMAC seine Chance zur internationalen Expansion. Nach der Eröffnung des Asien-Pazifik-Büros in Singapur zu Wochenbeginn folgt nun das COMAC Customer Service Büro in Hongkong. Li Ling, stellvertretender Generaldirektor von COMAC, bezeichnete die Eröffnung als wichtigen Schritt der internationalen Strategie des Unternehmens und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Luftfahrtindustrie in Hongkong und Südostasien. Auch wenn bisher keine COMAC-Flugzeuge in Hongkong stationiert sind, wurde dort bereits der C919-Jet in Vorführungsflügen präsentiert. Ergänzend hat COMAC ein umfassendes Kooperationsabkommen mit der in Hongkong ansässigen Wartungsgruppe HAECO unterzeichnet. Ziel ist es, die Unterstützung für nationale und internationale Kunden von COMAC auszuweiten. In seinen Expansionsplänen hat COMAC die Produktion des schmalrumpfigen C919 forciert, der in direkter Konkurrenz zu Boeings 737 MAX und der Airbus A320neo-Familie steht. Höhere Ziele hat COMAC mit Plänen für größere, breit gebaute Flugzeugtypen. Doch der Weg zur internationalen Akzeptanz ist noch weit, insbesondere mangels relevanter Zertifizierungen aus der EU oder den USA. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass COMAC bereits 2010 ein Büro in den USA und 2011 in Europa eröffnete, um frühere Zertifizierungsbemühungen und internationale Kooperationen zu unterstützen. Über den aktuellen Status dieser Büros ist jedoch wenig bekannt.