Ausdehnung des Streiks in der Geldtransportbranche: Verdi und Arbeitgeberverband im Konflikt
Eulerpool Research Systems •30. Sept. 2024
Takeaways NEW
- Verdi weitet den Streik im Geldtransportwesen aus, um bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen.
- BDGW warnt vor negativen Folgen für die Branche durch mögliche Umstellung auf bargeldlose Zahlungsmittel.
Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, den Streik in der Geldtransportbranche auf Dienstag ganztägig und bundesweit auszudehnen. Bereits am Montag hatten die Arbeitsniederlegungen begonnen, um Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen Nachdruck zu verleihen. Zudem sind Beschäftigte in einigen Bundesländern aufgerufen, den Streik auch am Mittwoch fortzusetzen.
Der Branchenverband BDGW reagierte mit scharfer Kritik und betonte, die Streikaktionen würden die Situation der Branche weiter verschlechtern. BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam warnte vor einer möglichen Umstellung des Handels auf bargeldlose Zahlungsmittel durch die wiederholten Warnstreiks, was die Bargeldsegmente der Wertdienstleister weiter erodieren lassen könnte.
Im Zentrum des Konflikts stehen die laufenden Lohn- und Manteltarifverhandlungen für etwa 10.000 Beschäftigte. Verdi wirft der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) vor, auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein akzeptables Angebot unterbreitet zu haben. Laut BDGW sind jedoch keine Auswirkungen auf die Bargeldversorgung der Verbraucher zu befürchten, da die Banken entsprechend vorbereitet seien.
Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle kritisierte die Arbeitgeber scharf und unterstrich, dass diese an Forderungen festhielten, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern, wie etwa weniger Urlaubstage für Neueinsteiger. Ziel des Streiks ist es, vor der nächsten Verhandlungsrunde im Oktober den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Betroffen sind unter anderem die Unternehmen Ziemann in Frankfurt und Prosegur in Neu-Isenburg.
Konkret fordert die Gewerkschaft Überstundenzuschläge für alle über acht Stunden hinausgehenden Arbeitszeiten sowie ein einheitliches Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld in Höhe eines halben Brutto-Monatsgehalts. Zudem soll der Urlaubsanspruch bei einer 5-Tage-Woche auf 31 Tage erhöht werden, und die Löhne sollen in der Spitze auf 23 Euro je Stunde in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen steigen.
Der Arbeitgeberverband hat hingegen betont, dass die Löhne in der Branche bereits relativ hoch seien. Der Grundlohn liege in der stationären Geldbearbeitung bundesweit zwischen 15,73 und 18 Euro je Stunde und im Geld- und Werttransport zwischen 18,47 und 21,18 Euro - jeweils ohne Zuschläge. Damit liege die Branche deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn.
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