Bayer sichert sich EU-Zulassung für innovatives Herzmedikament

Der deutsche Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat grünes Licht von der Europäischen Kommission erhalten, das Herzmedikament Acoramidis unter dem Markennamen Beyonttra in der Europäischen Union zu vermarkten. Dieses Medikament zielt darauf ab, erwachsene Patienten mit Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) zu behandeln, einer fortschreitenden Erkrankung, die den Herzmuskel schädigt und eine schlechte Prognose mit sich bringt. Die Zustimmung folgt auf eine erfolgreiche klinische Phase-III-Studie, die positive Auswirkungen auf entscheidende kardiovaskuläre Endpunkte wie Sterblichkeit und Krankenhauseinweisungen bewies. Ursprünglich wurde das Mittel von dem US-Unternehmen BridgeBio Pharma entwickelt und ist dort bereits zugelassen. Bayer hatte im März 2024 die exklusiven Vertriebsrechte für den europäischen Markt erworben, eine Strategie, die Teil einer Reihe kleinerer Deals im Pharmabereich ist. Inmitten der finanziellen Belastungen durch teure Rechtsstreitigkeiten in den USA, insbesondere im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat, ist Bayers Potenzial für große Übernahmen begrenzt. Analyst Richard Vosser von JPMorgan schätzt für 2030 das Spitzenumsatzpotenzial von Acoramidis in Europa auf 260 Millionen Euro. Die Pharmasparte des Unternehmens verzeichnete 2023 einen Umsatzrückgang auf knapp 18,1 Milliarden Euro, während eine leichte Erholung im Jahr 2024 prognostiziert wird. Das Umsatzwachstum von Acoramidis, zusammen mit anderen neuen Medikamenten wie Nubeqa und Kerendia, wird als wichtiger Faktor angesehen, um den Umsatzrückgang des langjährigen Verkaufsschlagers Xarelto abzufedern, der in immer mehr Regionen seinen Patentschutz verliert.