Besorgt um Eigenständigkeit: Berlin stellt klar zur Commerzbank
Eulerpool Research Systems •10. Juni 2025
Takeaways NEW
- Bundeskanzler Merz lehnt eine Übernahme der Commerzbank durch Unicredit ab.
- Die Commerzbank-Aktie verlor zeitweise bis zu drei Prozent an der Börse.
In der jüngsten Debatte um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Großbank Unicredit hat Bundeskanzler Friedrich Merz klar Stellung bezogen. In einem Schreiben an den Commerzbank-Betriebsratsvorsitzenden Sascha Uebel, das seinen Weg auf das berufliche Netzwerk LinkedIn fand, unterstrich Merz die Unannehmbarkeit eines feindlichen Vorgehens seitens der Unicredit. Er betonte die wichtige Rolle der Commerzbank als systemrelevant und unverzichtbar für den deutschen Finanzplatz. Auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein dankte dem Kanzler für seine klare Unterstützung. Diese Entwicklungen wirkten sich wenig erfreulich auf den Börsenkurs aus: Die Commerzbank-Aktie verlor zeitweise rund drei Prozent an Wert. Auch am Nachmittag gehörte sie mit einem Minus von anderthalb Prozent zu den schwächsten Werten im DAX, obwohl das Papier seit Jahresbeginn immer noch um erstaunliche 75 Prozent zugelegt hatte. Die Regierung besteht auf einer starken und unabhängigen Commerzbank und nimmt die Sorgen um die Zukunft des deutschen Finanzplatzes ernst. Wie Merz klarstellte, beobachtet Bundesfinanzminister Lars Klingbeil die Entwicklungen um eine mögliche Übernahme sorgfältig. Der Kanzler betonte ebenfalls, dass eine feindliche Übernahme durch die Unicredit deutschen Interessen zuwiderlaufe. Unicredit-Chef Andrea Orcel plant, die Commerzbank in den italienischen Konzern einzugliedern, was jedoch durch erheblichen Widerstand in Deutschland erschwert wird. Auch die Gewerkschaft Verdi äußerte ihre Besorgnis über mögliche Arbeitsplatzverluste bei einer Übernahme. Die Diskussion um die Zukunft der Commerzbank bleibt spannend und wird noch einige Wellen schlagen.
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