Börsensorgen: Dax im Rückwärtsgang angesichts geopolitischer Spannungen

Die Nervosität an den internationalen Märkten ist weiterhin spürbar, gemessen an den Entwicklungen des deutschen Aktienmarktes. Der Dax musste am Donnerstag einen Rückgang um 0,7 Prozent auf 23.162 Punkte verbuchen, ein Niveau, das zuletzt im Mai verzeichnet wurde. Auch der MDax der mittelgroßen Werte konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen und verlor 1,1 Prozent, während der EuroStoxx 50 um 0,9 Prozent nachgab. Der Hauptgrund für die Verunsicherung ist die anhaltende Eskalation im Nahen Osten. Israelische und iranische Konflikte zeigen keine Anzeichen der Entspannung und haben nun auch zivile Ziele erreicht. Ein Krankenhaus in Süd-Israel wurde getroffen, nachdem Israel einen Angriff auf den viel diskutierten Schwerwasserreaktor bei Arak im Iran durchgeführt hatte. Israels Verteidigungsminister Israel Katz verschärfte die Rhetorik und richtete scharfe Worte an Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei. Parallel dazu beschäftigt auch die Geldpolitik die Anleger weiterhin. Die US-Notenbank Fed blieb bei ihrer Entscheidung, den Leitzins unverändert zu lassen, trotz der von Donald Trump geforderten Zinssenkungen. Die Fed signalisiert, dass Trumps Zölle vermutlich Preissteigerungen und Wachstumsverlangsamungen nach sich ziehen werden. Aufgrund eines Feiertages in den USA erfolgt eine Marktreaktion erst am Freitag, während die Vorab-Indikationen für den Dow Jones Industrial im Minus liegen. Unter den deutschen Aktien sorgten speziell die Papiere des Online-Händlers Zalando für Gesprächsstoff, indem sie um vier Prozent fielen. Unsicherheiten im Bereich privater Konsum drückten hier auf die Stimmung. Im Gegensatz dazu profitierten MTU-Aktien von einem positiven Analystenbericht und stiegen um über ein Prozent. Deutsche Bank Research hebt die besseren langfristigen Aussichten des Triebwerkherstellers hervor. Zudem sorgte eine strategische Aktienrückkaufankündigung bei Medios für einen bemerkenswerten Kursanstieg von 8,5 Prozent. Auch Deutsche Euroshop erfreute seine Anleger mit der Aussicht auf eine höhere Dividende und einen Kursgewinn von sechs Prozent.