Brexit-Restriktionen: Zahl der abgewiesenen EU-Bürger an britischen Grenzen stark gestiegen
Eulerpool Research Systems •25. Nov. 2023
Die Auswirkungen des Brexit auf die Einreisebestimmungen nach Großbritannien zeigen ihre Wirkung: Seit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union (EU) hat sich die Zahl der abgewiesenen EU-Bürger an den britischen Grenzen deutlich erhöht. Wie die Zeitung "Guardian" berichtet, wurden allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 insgesamt 11.600 Menschen aus EU-Ländern vorerst die Einreise verweigert. Im Vergleich dazu waren es im Zeitraum Januar bis September 2019 etwas mehr als 2.200 Personen.
Auch deutsche Staatsbürger sind von den strikteren Einreisebestimmungen betroffen. Laut einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurden im Jahr 2022 insgesamt 805 Bundesbürger an der Einreise nach Großbritannien gehindert. Im Jahr 2019 waren es hingegen lediglich 80 Fälle.
Gründe für die Ablehnung werden in den vorliegenden Daten nicht explizit genannt. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass es hauptsächlich darum geht, dass die Betroffenen nicht die erforderlichen Dokumente vorlegen können. EU-Bürgerinnen und -Bürger benötigen mittlerweile auch als Touristen für die Einreise in das Vereinigte Königreich einen Reisepass, ein Personalausweis reicht nicht mehr aus. Die Rückgewinnung der Kontrolle über die Grenzen und das Ende der Freizügigkeit waren wichtige Gründe für den Brexit.
Nachdem im Jahr 2016 eine knappe Mehrheit im Vereinigten Königreich für den Austritt aus der EU gestimmt hatte, trat das Land Ende Januar 2020 offiziell aus der EU aus. Seit dem 1. Januar 2021 ist Großbritannien weder Mitglied der EU-Zollunion noch des Binnenmarkts. Das hat zur Folge, dass EU-Bürger, die im Land leben und arbeiten möchten, nun ein Visum benötigen. Ausgenommen von dieser Regelung sind diejenigen, die bereits bis zum 31. Dezember 2020 ins Land eingereist waren.
Die vorliegenden Statistiken geben keinen Aufschluss darüber, ob die zuerst abgewiesenen Reisenden zu einem späteren Zeitpunkt doch noch nach Großbritannien einreisen durften. Im Sommer 2021 gab es jedoch mehrere Fälle von EU-Bürgern, die tagelang in Abschiebehaft festgehalten wurden, da sie mit den neuen Regelungen nicht vertraut waren. Auch die britischen Grenzbeamten waren anfangs von den Änderungen überfordert, wie damals von den Medien berichtet wurde.
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