Deutscher Stahl bekennt sich zur grünen Zukunft – ArcelorMittal hingegen auf Rückzug
Eulerpool Research Systems •20. Juni 2025
Takeaways NEW
- Deutsche Stahlunternehmen investieren in grüne Technologie, während ArcelorMittal sich zurückzieht.
- Politik fordert bessere Rahmenbedingungen für umweltfreundliche Stahlproduktion in Deutschland.
In der aktuellen Umbruchsphase der Stahlindustrie zeigen sich die deutschen Stahlgiganten entschlossen: Thyssenkrupp Steel, Salzgitter und die Stahl-Holding-Saar (SHS) bleiben fest auf Kurs in Richtung klimaschonendere Produktion. Thyssenkrupp Steel meldete stolz den Fortschritt bei der ersten Direktreduktionsanlage in Duisburg, die in naher Zukunft zwei Hochöfen ersetzen soll. Der Weg ist zwar wirtschaftlich herausfordernd, der Mut jedoch bleibt. Salzgitter plant, kohlebefeuerte Hochöfen durch moderne Anlagen zu ersetzen, die zunächst Erdgas und später grünen Wasserstoff nutzen werden. Auch SHS setzt unerschrocken auf die Transformation hin zu CO2-reduziertem Stahl. Währenddessen erlebte der Stahlriese ArcelorMittal mit seinem Rückzug aus den Modernisierungsplänen für die Werke in Bremen und Eisenhüttenstadt einen Ansehensdämpfer. Der Konzern verzichtete auf 1,3 Milliarden Euro an Hilfeleistungen, begründet durch die mangelnde Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Produktion. Diese Nachricht sorgte in der Branche für Unverständnis, rief aber auch Politik und Union auf den Plan. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche sieht in der Entscheidung von ArcelorMittal die dringende Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen der Stahlproduktion in Deutschland zu verbessern. Eine Senkung der Energiepreise und faire Handelspraktiken mit China sind aus ihrer Sicht unabdingbar. Die Umstellung auf grünen Stahl sei ein langfristiger Prozess, verbunden mit hohen Kosten und Herausforderungen. Trotz der Erhebungen rund um ArcelorMittal halten die deutschen Stahlunternehmen unbeirrt an ihren Plänen fest. Allein Thyssenkrupp und Salzgitter investieren jeweils Milliardenbeträge in den Wandel zur klimafreundlichen Stahlherstellung, finanziell unterstützt von Bund und Ländern. Die ambitionierten Projekte sollen den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft der Branche legen. In der Region Saarland plant SHS die Errichtung von Direktreduktionsanlagen und Elektrolichtbogenöfen, deren Baukosten sich auf rund 4,6 Milliarden Euro belaufen. Unterstützt durch umfangreiche Förderungen wird die Fertigstellung für Ende 2020er Jahre erwartet. Insbesondere die IG Metall zeigt sich kritisch gegenüber ArcelorMittals Rückzug und verwirft diesen Schritt als strategisch kurzsichtig und unternehmerisch fehlgeleitet. Im Hinblick auf die Beschäftigten und die gesellschaftlichen Konsequenzen besteht die Forderung nach einem schnellen Krisengipfel.
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