Datentausch für Ersparnisse: Die Welt der Treue-Apps im Einzelhandel

Eulerpool Research Systems 22. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Treue-Apps boomen, aber es gibt Bedenken bezüglich Datenaustausch und Ersparnissen.
  • Discounter wie Aldi verzichten auf Apps, während andere Händler detaillierte Daten sammeln.
Die Nutzung von Treue-Apps und Bonusprogrammen boomt bei Handelsketten wie Rewe, Lidl oder Kaufland. Doch während Verbraucher von den vermeintlichen Vorteilen der digitalen Angebote profitieren, mehren sich kritische Stimmen von Verbraucherschützern. Ein aktuelles Verfahren vor dem Oberlandesgericht Stuttgart richtet den Fokus auf die "Lidl Plus"-App, die laut Verbraucherzentrale Bundesverband unzureichend über den Datenaustausch für Rabatte informiert. Ein Blick auf die Funktionsweise der Händler-Apps zeigt ein ähnliches Muster: Sie dienen nicht nur als Plattform für Produktwerbung und Rezeptvorschläge, sondern auch als Bindeglied für Bonusprogramme. Kunden können durch Registrierung Rabatte und exklusive Angebote nutzen, wobei diese oftmals an bestimmte Einkaufssummen geknüpft sind. Ein Trend, den Handelsexperte Carsten Kortum bestätigt, da viele Tiefpreise nur für App-Nutzer gelten. Doch wie hoch ist die tatsächliche Ersparnis? Laut Smhaggle beträgt die durchschnittliche Kostenreduktion bei der Kaufland Card lediglich 2,29 Prozent. Andere Anbieter, wie Rewe Bonus und Penny-App, erreichen sogar noch niedrigere Raten. Smhaggle-Geschäftsführer Sven Reuter betont: Wer auf Aktionsangebote setzt und geschickt den Händler wechselt, kann im Schnitt 30 Prozent sparen – weit mehr als via Treue-Apps. Für die Händler stehen bei diesen Programmen Daten und Kundentreue im Vordergrund. Apps ermöglichen detaillierte Einblicke in das Kaufverhalten, um individuelle Kundenbedürfnisse besser zu adressieren. Untersuchungen zeigen, dass App-Nutzer häufig und teils gleich mehrere solcher Programme auf ihren Smartphones haben. Obwohl komplex, nutzen die Kunden die Programme regelmäßig, meist um Printwerbung zu ergänzen. Besonders prominent ist das Multipartner-Programm Payback im Vergleich zu den Einzellösungen der Händler. Während Payback punktemäßig breite Akzeptanz bei verschiedenen Marken bietet, haben Apps wie Lidl Plus und Rewe Bonus spezifische Anwendungsbereiche. Einige Discounter wie Aldi Nord und Aldi Süd bleiben jedoch standhaft und verzichten auf Treueprogramme, da sie allgemein zugängliche Angebote bevorzugen. Die Zukunft der Treue-Apps bleibt umstritten, denn viele Verbraucher zeigen Unbehagen über die Datenverwertung. Dies resultiert in einer geteilten Meinung über die Zugänglichkeit von Rabatten. Dabei spielt die Komplexität der Programme und die Vielzahl der Apps eine immer größere Rolle, die den Überblick erschweren.

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