Dax-Stabilisierung: Schnäppchenjäger kehren zurück

Nach einer deutlichen Korrektur am Ende der vergangenen Woche hat der Dax eine Stabilisierung erfahren. Erste Schnäppchenjäger nutzten die Verluste als Gelegenheit, sich wieder zu positionieren. Ermutigt durch Kursgewinne in US-Technologiewerten, verzeichnete der Dax am Montag einen leichten Anstieg. Der technologielastige US-Index Nasdaq 100 erreichte zum Wochenschluss ein weiteres Rekordhoch und setzte seine Rally auch am Montag fort. Diese Entwicklungen konnten die Stimmung der Anleger etwas heben, obwohl der Dax weiterhin angeschlagen bleibt. Stimmungsdaten aus der US-Industrie, wie der Empire State Index, hatten am frühen Nachmittag nur geringe Auswirkungen auf die Märkte. Die wöchentlichen ZEW-Konjunkturerwartungen, die am Dienstag erwartet werden, könnten jedoch neuen Aufschluss geben. Am Nachmittag stieg der Dax um 0,23 Prozent auf 18.043,41 Punkte. Die 100-Tage-Linie blieb damit weiterhin eine wichtige Unterstützung. Trotzdem konnte das deutsche Börsenbarometer die deutlicheren Gewinne vom Morgen nicht halten. Der Bruch des Aufwärtstrends seit Oktober 2023 wurde in der vergangenen Woche bestätigt, was auf politische Unsicherheiten in Frankreich und Diskussionen über einen möglichen Zollstreit zwischen der EU und China zurückzuführen ist. Der MDax verlor nach einem freundlichen Start 0,93 Prozent und schloss bei 25.480,22 Punkten. Besonders negative Nachrichten von Carl Zeiss Meditec und Evotec belasteten den Index. Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec korrigierte seine Ziele für das Geschäftsjahr 2023/24, was die Aktie um fast 16 Prozent sinken ließ. Gleichzeitig riet ein Experte des Researchhauses Intron Health beim Wirkstoffforscher Evotec zum Verkauf der Aktie wegen einer erwarteten weiteren Gewinnwarnung, was zu einem Kursrückgang von 7,8 Prozent führte. United Internet verzeichnete einen Rückgang von 1,1 Prozent. Ein Streit um den Kabelkonzern Tele Columbus belastete das Ergebnis, obwohl das Unternehmen auf eine Entschädigung hofft. Adidas-Aktien verloren 4,3 Prozent, belastet durch einen Bericht der „Financial Times“ zum China-Geschäft des Unternehmens. Die Deutsche Börse hingegen profitierte von einer Kaufempfehlung und stieg um 2,1 Prozent. Qiagen konnte nach positiven Aussagen zum künftigen Wachstum Verluste verringern und lag zuletzt bei minus 0,3 Prozent. Im SDax beeindruckte SAF-Holland mit einem Plus von knapp 6 Prozent an der Spitze, während Pfeiffer Vacuum aufgrund einer verzögerten Quartalsfinanzberichterstattung 1,4 Prozent verlor. Dies führte dazu, dass der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera im Index verbleiben kann. Der Euro wurde zuletzt zu 1,0712 US-Dollar gehandelt, nachdem er am Freitag auf den tiefsten Stand seit Anfang Mai gefallen war. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zum Wochenschluss auf 1,0686 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,44 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,11 Prozent auf 125,16 Punkte fiel. Der Bund-Future verlor 0,56 Prozent auf 132,31 Punkte.