Deindustrialisierung oder Chance? Deutsche Industrie unter Druck

Eulerpool Research Systems 7. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die deutsche Industrie leidet unter der Wirtschaftskrise, mit einem Verlust von über 100.000 Arbeitsplätzen, besonders in der Autobranche.
  • Experten fordern politische Maßnahmen, um den Industriestandort zu stärken und die Binnennachfrage zu fördern.
Die Folgen der anhaltenden Wirtschaftskrise sind in der deutschen Industrie deutlich spürbar und haben in den letzten zwölf Monaten zu einem deutlichen Rückgang von über 100.000 Arbeitsplätzen geführt. Besonders hart hat es die Autobranche getroffen, wo laut einer Analyse von EY netto etwa 45.400 Jobs verloren gingen. Diese Entwicklung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamts und zeigt, dass die industrielle Beschäftigung um 1,8 Prozent auf 5,46 Millionen Menschen gesunken ist. Herausforderungen wie aggressive Preiswettbewerber, stagnierende Nachfrage in Europa sowie Unsicherheiten auf dem US-Markt belasten die Industrieunternehmen stark. Gleichzeitig kämpfen sie mit steigenden Energiekosten und Personalausgaben. Nach einem Umsatzrückgang zu Beginn des Jahres erwartet EY-Experte Jan Brorhilker keine schnelle Erholung und prognostiziert einen weiteren Abbau von mindestens 70.000 Stellen bis Jahresende. Besonders Maschinen- und Autobauer setzen umfassende Sparmaßnahmen um, während andere Sektoren wie Metall und Textil ebenfalls hohe Arbeitsplatzverluste verzeichnen. Die Diskussion um den Wirtschaftsstandort Deutschland hat an Fahrt aufgenommen, doch langfristige Statistiken zeigen, dass die industrielle Beschäftigung über die Jahre gewachsen ist. Trotzdem rufen Experten wie EY-Manager Brorhilker und VDA-Präsidentin Hildegard Müller die Politik zum Handeln auf: Die Reduktion von Kosten und Bürokratie sowie die Stärkung der Binnennachfrage seien dringend erforderlich. Mit einem Milliarden-Investitionspaket der Bundesregierung könnten positive Impulse gesetzt werden. Die Industrie hierzulande steht an einem Scheideweg, doch die Vergangenheit zeigt, dass der Industriestandort Deutschland sich dank starker Substanz immer wieder erholen konnte. Die Herausforderung besteht nun darin, die Rahmenbedingungen entsprechend zu verbessern und damit die Grundlage für zukünftige Arbeitsplatzschaffungen zu legen.

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