Der Dollar verliert an Dominanz: Euro kämpft um die Position als Alternative
Eulerpool Research Systems •11. Juni 2025
Takeaways NEW
- Der Dollar verliert an Marktanteilen, während der Euro und andere Währungen zulegen.
- Zentralbanken investieren verstärkt in Gold, da geopolitische Risiken zunehmen.
Der Dollar musste im vergangenen Jahr erneut Marktanteile als führende Weltwährung einbüßen. Doch es sind vor allem kleinere Währungen und Gold, die davon profitierten, während der Euro noch nicht in vollem Umfang die Lücke füllen konnte. Dies geht aus einem Bericht der Europäischen Zentralbank (EZB) hervor. Seit April verzeichnen Anleger vermehrt Abverkäufe von Dollar-Anlagen, ausgelöst durch unberechenbare wirtschaftspolitische Entscheidungen in den USA. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht hierin eine Chance für den Euro, sofern die 20 EU-Staaten endlich entscheidende Integrationsschritte wagen. Trotz dieser Dynamik zeigen frühere Zahlen, dass der Euro nicht deutlich an Beliebtheit gewonnen hat. Neben dem japanischen Yen profitierten hauptsächlich weniger traditionelle Währungen. Im Jahr 2024 allein sank der Anteil des Dollars an den globalen Devisenbeständen um 2 Prozentpunkte, während Euro und Yen leichte Zuwächse verzeichneten, der kanadische Dollar jedoch besonders stark zulegte. Während der Dollar weiterhin 58% Marktanteil in den globalen Devisenreserven hält, was einem Rückgang um 10 Prozentpunkte im letzten Jahrzehnt entspricht, verharrt der Euro mit etwa 20%. Hingegen steigerte sich das Interesse an Gold enorm, da Zentralbanken ihre Bestände um über 1.000 Tonnen erhöhten – ein Rekordwert. Um die Diversifikation ihrer Reserven zu fördern und geopolitische Risiken abzufedern, investierten zwei Drittel der Zentralbanken in Gold, so die EZB. In der Gesamtschau der Währungsreserven überstieg Gold mit einem Anteil von 20% den des Euros von 16%. Allerdings zeigt sich seit April ein Trend zu Gunsten des Euros. Während die US-Renditen stiegen, schwächte sich der Dollar gegenüber dem Euro ab, was spekuliert, dass Investoren die Vormachtstellung des Dollars infrage stellen. Diese Marktbewegungen deuten darauf hin, dass ein höherer Risikoaufschlag für US-Anlagen gefordert wird, bedingt durch Unsicherheiten über die künftige Haushaltslage der USA. Hinzu kommt die verstärkte Ausgabe von in Euro denominierten Schuldtiteln durch US-Unternehmen, die sogenannten reverse Yankee Bonds. Dennoch warnen Ökonomen, dass der Euro-Raum entscheidende finanzielle Infrastrukturen vermissen lässt, um dem Dollar substantiell Marktanteile abzunehmen. Es fehlen wirklich liquide und großflächig sichere Anlagen, und die Verschuldungsmärkte sind durch die individuelle Emission der Länder fragmentiert. Das Bankensystem sowie ein harmonisierter Kapitalmarkt mit großen, grenzüberschreitend agierenden Akteuren fehlen. Auch militärische Verteidigungsmöglichkeiten, die geopolitische Sicherheit bieten können, sind Mangelware.
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