Deutscher Wirtschaftsklima-Index sinkt überraschend: Stagnation droht
Eulerpool Research Systems •24. Sept. 2025
Takeaways NEW
- Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im September auf 87,7 Punkte und überraschte Analysten negativ.
- Der Euro litt unter dem schwachen ifo-Bericht und fiel auf ein Tagestief.
Die konjunkturelle Stimmung in Deutschland hat erstmals seit einem halben Jahr einen Einbruch erlitten, was die Erholungshoffnungen deutlich trübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel im September um 1,2 Punkte auf 87,7, so das Münchner Forschungsinstitut. Etwa 9.000 Unternehmen bewerteten sowohl die aktuelle als auch die zukünftige Geschäftslage als schlechter. Besonders im Dienstleistungssektor verschlechterte sich das Klima merklich. Dies führte am Devisenmarkt zu einem Druck auf den Euro.
Analysten zeigten sich überrascht, da sie auf einen Anstieg des Ifo-Index auf 89,4 Punkte spekuliert hatten. Im Industriebereich sanken die Neuaufträge weiter, und der vorherige Optimismus der Investitionsgüterhersteller ist verflogen. Auch die Erwartungen im Dienstleistungssektor, insbesondere bei Transport und Logistik, sind stark gesunken.
Einziger Lichtblick war das Bauhauptgewerbe, in dem die Stimmung wieder positiver wurde. Hier zeigten sich die Unternehmen zufriedener und blickten optimistisch auf die kommenden Monate.
Für die deutsche Konjunktur bedeutete dies einen unverhofften Schlag, so Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Er erwartet, dass sich die Wirtschaft bis Jahresende in der Stagnation verbleiben könnte.
Unterschiedliche Stimmungsdaten in der deutschen Wirtschaft zeigten zuletzt ein gemischtes Bild. Einkaufsmanager sahen in der Industrie weiterhin Krisenstimmung, während der Dienstleistungssektor bessere Signale sendete. Trotz einer anhaltenden Rezession seit 2023 deutete der letzte Monatsbericht der Bundesbank auf einen möglichen leichten BIP-Anstieg im dritten Quartal hin.
Jörg Krämer von der Commerzbank beschrieb die aktuellen Daten als "kalte Dusche" für die Aufschwungshoffnungen, während Ulrich Kater von der Dekabank auf Zollprobleme und stärkere Konkurrenz aus China hinwies. Der Euro fiel aufgrund der schwachen Ifo-Zahlen auf ein Tagestief von 1,1767 US-Dollar.
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