Deutz mit Rekordwerten, aber vorsichtiger Zukunftsperspektive

Eulerpool Research Systems 19. März 2024
Der deutsche Motorenhersteller Deutz hat im abgelaufenen Geschäftsjahr neue Spitzenwerte bei Umsatz und operativem Ergebnis erzielt. Trotz dieser Erfolge sieht sich das Unternehmen angesichts einer verhaltenen Konjunktur und eines deutlich verringerten Auftragsbestandes mit Herausforderungen konfrontiert. Die steigenden Zinsen tragen zur Investitionszurückhaltung bei, sodass das Risiko einer Rezession im weiteren Jahresverlauf nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist. An der Börse spiegelte sich diese Unsicherheit wider, als die Aktie von Deutz einen erheblichen Kurseinbruch erlitt und binnen Mittag um 17 Prozent einbrach, was zu einem kurzzeitigen Handelsstopp führte. Das Papier erholte sich zwar etwas, dennoch verblieb ein deutlicher Verlust von nahezu acht Prozent. Der CEO Sebastian Schulte erläuterte in einer Telefonkonferenz die heterogene Nachfragesituation: Während in den USA bei Infrastrukturprojekten eine hohe Nachfrage herrscht, gestaltet sich das Geschäft in Europa, insbesondere bei kleineren Baumaschinen, als schwieriger. Eine mögliche Zinssenkung im Sommer könnte die Nachfrage beleben. In China wartet Deutz schon länger auf eine Marktbelebung. Für das Jahr 2024 erwartet Deutz einen Umsatz zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden Euro, was eine Stabilisierung auf Vorjahresniveau bedeuten würde. Die erwartete EBIT-Marge soll nach Bereinigung um Sondereffekte bei 5,0 bis 6,5 Prozent liegen – ein Ziel, das von Analysten als ambitioniert betrachtet wird. Nicht mehr in der Rechnung enthalten ist die Tochterfirma Torqeedo, ein Hersteller von Elektro-Bootsmotoren, die an Yamaha Motor veräußert wurde. Diese Transaktion soll nach Ostern abgewickelt sein und somit die finanzielle Belastung aus dem defizitären Torqeedo-Geschäft für Deutz beenden. Im Finish des vergangenen Jahres konnte Deutz bei einem Umsatzwachstum von acht Prozent ein operatives Ergebnis von 120,4 Millionen Euro vorweisen, was eine deutliche Steigerung darstellt. Ohne Torqeedo lag der Zuwachs sogar bei rund 39 Prozent. Der Nettoüberschuss stieg indes nur geringfügig aufgrund gestiegener Finanzierungskosten und Steuern. Im Rahmen der soliden Leistung plant Deutz, die Dividende auf 17 Cent je Aktie zu erhöhen. Deutz, traditionell Hersteller verbrennungsmotorbetriebener Maschinen für Bau und Landwirtschaft, hat mit dem Zukauf von Torqeedo sein Portfolio im Bereich der Elektromotoren erweitert. Die frisch veröffentlichten Zahlen offenbaren jedoch die Defizite dieser Sparte. Insgesamt beschäftigt Deutz laut eigenen Angaben rund 5300 Mitarbeiter, davon etwa 3000 am Standort Köln.

Eulerpool Markets

Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade

Institutional
Financial Data

Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.

  • 10M+ securities worldwide
  • 100K+ daily updates
  • 50-year historical data
  • Comprehensive ESG metrics
Eulerpool Data Analytics Platform
Save up to 68%
vs. legacy vendors