Divergierende Zinsstrategien: Federal Reserve verharrt, während die EZB weiter lockert

Eulerpool Research Systems 14. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Federal Reserve hält die Zinsen konstant, während die EZB die Zinsen weiter senkt.
  • Präsident Trump kritisiert die Fed für fehlende Zinserleichterungen gegenüber Europa.
Die Federal Reserve bleibt bei ihrer jüngsten Sitzung erneut auf ihrem Kurs und hält die Leitzinsen konstant. Dies ist das vierte Treffen in Folge, in dem die US-Zentralbank die Zinsen nicht verändert. Im Gegensatz dazu hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen zum achten Mal innerhalb eines Jahres gesenkt. Diese Diskrepanz sorgt für Aufsehen bei Präsident Donald Trump, der die Fed nachdrücklich dazu ermahnt, die Zinsen um einen ganzen Prozentpunkt zu senken. In seiner Argumentation bezeichnete er den Vorsitzenden der Fed, Jerome Powell, abfällig und beklagte, dass die USA im Gegensatz zu Europa keine Zinserleichterungen vorgenommen hätten. Trumps Kritik basiert auf der unterschiedlichen wirtschaftlichen Lage beider Regionen, die neben den US-Handelszöllen auch von inneren Herausforderungen beeinflusst wird. Die jüngsten Schritte der EZB, die Leitzinsen von 2,25% auf 2% zu senken, zeugen von den Bemühungen, die europäische Wirtschaft zu stützen. Damit liegen die Zinsen in Europa inzwischen über zwei Prozentpunkte niedriger als in den USA. Die Federal Reserve hat zuletzt im Dezember 2024 die Zinsen gesenkt und verharrt seither bei einem Zielkorridor von 4,25% bis 4,5%. Ein zentraler Faktor für diese politische Divergenz ist der unterschiedliche Umgang mit der Inflation. Während die US-Notenbank wegen der möglichen Auswirkungen der Handelszölle von Trump besorgt ist und die Inflationsprognosen angehoben hat, hat die EZB ihre Erwartungen gesenkt und rechnet mit einem Inflationsrückgang auf 1,6% im kommenden Jahr. Wirtschaftswissenschaftler, wie Jeffrey Roach von LPL Financial, sehen in der robusteren Konsumentennachfrage in den USA einen Grund für das Abwarten der Fed. Die EZB hingegen agiert zunehmend expansiv angesichts schwächerer Wachstumsaussichten in Europa und der drohenden Belastungen durch Handelskonflikte. Präsidentin der EZB, Christine Lagarde, hat darauf hingewiesen, dass Handelskonflikte zu einer erhöhten Volatilität und Risikoaversion an den Finanzmärkten führen könnten, was wiederum die Nachfrage und damit die Inflation dämpfen würde. Die Möglichkeit einer globalen Lieferkettenfragmentierung birgt das Risiko steigender Importpreise, was die Inflation in Europa zusätzlich antreiben könnte. Während die Fed eine Doppelmandat von Preisstabilität und maximaler Beschäftigung verfolgt, konzentriert sich die EZB einzig auf die Preisstabilität. Diese unterschiedlichen Ausrichtungen beeinflussen die Politikentscheidungen spürbar, und innerhalb der Fed entstehen unterschiedliche Meinungen darüber, ob weitere Zinssenkungen notwendig sind. Dustin Reid von Mackenzie Investments hebt hervor, dass die Herausforderungen der Handelszölle für die EU groß sein könnten, während er in den USA einen vorsichtigeren Umgang mit Zinsanpassungen prognostiziert. Mit einem möglichen Fed-Zinsschritt im September bleibt abzuwarten, wie die Entwicklungen vor allem unter konjunkturellen und geopolitischen Gesichtspunkten in den kommenden Monaten fortschreiten.

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