Dramatische Wenden und packende Duelle bei der aktuellen Vendée Globe

Der britischen Seglerin Pip Hare hat ein gebrochener Mast den Traum zerstört, die anspruchsvollen 24.000 Seemeilen der Vendée Globe zum zweiten Mal zu bewältigen. Nahe der australischen Küste zerschellte der Mast des 60-Fuß-Schiffs Medallia, was Hares Solo-Abenteuer, das am 10. November begann, abrupt beendete. Mit emotionalen Worten beschrieb die 50-Jährige ihre Enttäuschung über das jähe Ende ihrer vierjährigen Vorbereitungen und der vielversprechenden Rennteilnahme, die sie ungefähr auf Halbkurs weltweit gebracht hatte. Trotz der Rückschläge gelang es Hare, eine provisorische Notbesegelung zu improvisieren, um sich in Sicherheit zu bringen. Während sie rund 800 Seemeilen südlich von Australien navigierte, arbeitete sie mit den verbleibenden Materialien, um das Boot stabil zu halten und Richtung Küste zu steuern. Ihre Gedanken gelten der zerstörten Chance, die erfolgreichste Ausgabe der Vendée Globe zu erleben. Indessen steuert der ungarische Segler Szabolcs Weöres mit Schaden an der Takelage Richtung Südafrika, während Antoine Cornic unter raue Bedingungen Anker bei der Insel Saint-Paul setzte, um seine Großsegel-Traveler zu reparieren. Auch Benjamin Ferre erlebte eine herausfordernde Nacht, als der Hydraulikzylinder seines Kiels zu Bruch ging. Unter tatkräftiger Arbeit und Anleitung von Mitstreiter Jean Le Cam brachte Ferre das Problem letztlich unter Kontrolle. An der Spitze des Feldes bleibt Charlie Dalin überlegen und wird gefolgt von Yoann Richomme, der nur 40 Meilen hinter ihm segelt. Thomas Ruyant konnte in der wiedererstarkten Gruppe, die zuvor in einer Hochdruckzone gefangen war, nahezu 25 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit erreichen, dicht gefolgt von Boris Herrmann, der entschlossen den Top 10 nachjagt. Die Schweizerin Justine Mettraux äußerte sich zuversichtlich über die bevorstehenden Herausforderungen, darunter ein starker Sturm, der gemeistert werden muss. Die Vendée Globe gilt als einer der härtesten Wettbewerbe im Segelsport, der den mutigen Teilnehmern alles abverlangt und durch extrem abgelegene und widrige Bedingungen führt.