Drohnenüberflüge: Versicherer setzen auf digitale Inspektionen
Eulerpool Research Systems •8. Aug. 2024
Takeaways NEW
- Versicherer nutzen zunehmend Drohnen und Luftbilder für die Hausinspektion.
- Dies erhöht die Effizienz, Genauigkeit und Sicherheit bei Schadensbewertungen.
Joan Van Kuren aus Modesto war erstaunt, als sie erfuhr, dass ihre Hausratversicherung nicht verlängert wird. Der kalifornische Versicherungsanbieter CSAA, eine Tochtergesellschaft der AAA, berief sich auf „eine erhebliche Zunahme von Gefahren“ rund um ihr Haus. Dieses Urteil basierte auf Luftbildern, die angeblich mithilfe einer Drohne aufgenommen wurden.
Die Vorstellung, dass über ihrem Haus eine Drohne kreist, fühlte sich für Van Kuren sehr invasiv an. Sie berichtet von einem Gespräch mit einer Kundenberaterin: „Es war fast so, als schaue jemand in Ihre Fenster hinein.“ Van Kuren ist jedoch nicht allein: Ähnliche Fälle traten bei CJ Sveen und Cindy Picos in Nordkalifornien auf, auch hier war CSAA beteiligt.
CSAA betont gegenüber CBS Sacramento, keine Drohnen zur Überwachung einzusetzen, sondern auf „proprietäre Luftbilder“ zurückzugreifen. Die Digitalisierung der Hausinspektionen scheint der Trend der Zukunft zu sein. Versicherungen setzen vermehrt auf Luftbilder zur Schadensbewertung und Risikoeinschätzung, besonders nach Naturkatastrophen. State Farm Insurance war 2015 Vorreiter in der Drohnennutzung, in Kooperation mit der Federal Aviation Administration und dem Mid-Atlantic Aviation Partnership der Virginia Tech.
Informationstechnologie-Berater Cognizant erklärt, dass Drohnen bei Schadens- und Risikobewertungen nützlich sind, indem sie detaillierte Einblicke in Gebäude und Standorte liefern. Diese Technologie erhöht die Effizienz, verbessert die Genauigkeit und beschleunigt die Schadenregulierung, wodurch auch die Sicherheit der Mitarbeiter gesteigert wird.
In Kalifornien ist der Einsatz von Drohnen zur Hausinspektion legal, solange sie nicht zur Verdecktüberwachung verwendet werden. Neben Drohneneinsätzen nutzen Versicherer auch den Geospatial Insurance Consortium (GIC). Rund 40 Versicherungsgesellschaften, darunter Amica, Auto-Owners Insurance, Farmers Insurance, Progressive und USAA, sind Mitglieder und profitieren von einem umfangreichen Archiv geospatialer Daten.
CSAA handelte auf Basis der durch das GIC bereitgestellten Daten und entschied, die Versicherungsverträge der drei kalifornischen Hausbesitzer nicht zu verlängern. Versicherungsstornierungen und Nichtverlängerungen verfolgen unterschiedliche Regeln: Während Stornierungen meist auf Prämienausfällen oder Versicherungsbetrug basieren, ist die Nichtverlängerung eine geschäftliche Entscheidung am Vertragsende.
Egal wo man lebt, Versicherer sind gesetzlich verpflichtet, frühzeitig über die Absicht der Nichtverlängerung zu informieren und eine Begründung zu liefern. In Kalifornien etwa beträgt diese Frist 45 Tage vor Vertragsende. Bei Unstimmigkeiten über die Nichtverlängerung können Versicherungsnehmer entweder den Kundendienst des Unternehmens kontaktieren oder eine Beschwerde beim staatlichen Versicherungsregulator einreichen. Es lohnt sich, rechtzeitig neue Versicherungsangebote zu vergleichen, um Versicherungslücken und zusätzliche Kosten zu vermeiden.
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