Engpässe auf deutschen Autobahnen: Lkw-Parkplatzmangel als Sicherheitsrisiko

Der Mangel an Lkw-Stellplätzen auf deutschen Autobahnen zeigt sich derzeit besonders gravierend. Der Auto Club Europa (ACE) hat bei Kontrollen an Rastanlagen alarmierende Sicherheitsrisiken festgestellt. Zwischen dem 15. April und dem 3. Juni wurden Lastwagen an Autobahnen gezählt, die abends abgestellt wurden. Insbesondere im Osten Deutschlands, etwa auf dem südlichen Berliner Ring (A10) und der A24 in Mecklenburg-Vorpommern, sei es durch fehlerhafte Parkmanöver zu höchst riskanten Verkehrssituationen gekommen. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), beschreibt einen regelrechten Kampf um die Stellplätze bereits ab dem späten Nachmittag. Der Bund hat zwar in den letzten Jahren das Angebot an Lkw-Stellplätzen kontinuierlich ausgebaut, dennoch reicht die Kapazität bei Weitem nicht aus, um den Bedarf zu decken. Der ACE stellte bei seiner Zählung eine massive Überbelegung fest: An den 31 untersuchten Rastanlagen in Ostdeutschland wurden statt der zur Verfügung stehenden 1.412 Parkplätze insgesamt 2.168 Lkw gezählt. Damit ergibt sich eine Überbelastung von etwa 50 Prozent. Auf 21 dieser Anlagen wurden akute Verkehrsgefährdungen insbesondere in den Nachtstunden dokumentiert, da Lkw häufig in unübersichtlichen Bereichen parkten. Positiv blieb jedoch anzumerken, dass kein Lkw auf dem Seitenstreifen abgestellt war, was zumindest dort das Risiko minimiert hat.