EZB Senkt Leitzinsen Weiter: Europäische Unternehmen Hoffen, Sparer Zittern

Eulerpool Research Systems 5. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die EZB hat erneut die Leitzinsen gesenkt, was den Kreditmarkt beeinflusst.
  • Unsicherheiten in der globalen Wirtschaft beeinträchtigen Investitionsbereitschaft.
Zum achten Mal seit Juni 2024 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Euroraum gesenkt, was für Unternehmen bald günstigere Kreditmöglichkeiten bedeutet. Dies könnte die wirtschaftliche Dynamik wiederbeleben, während Sparer mit sinkenden Tages- und Festgeldzinsen rechnen müssen. Die EZB reduzierte den Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent, wodurch dieser seit Beginn der Zinssenkungen im vergangenen Sommer halbiert wurde. Auch der Zins, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank refinanzieren, sank auf 2,15 Prozent von zuvor 2,4 Prozent. Die Notenbank gab bislang keine weiteren Hinweise auf mögliche Zinssenkungen, da die wirtschaftliche Lage durch "außergewöhnlich hohe Unsicherheit" belastet ist. Experten hatten diesen Schritt antizipiert, da die Inflation in der Eurozone zurückgegangen ist und der Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump die Wirtschaft belastet. EZB-Vizepräsident Luis de Guindos betonte, dass die Unsicherheit die Investitionsbereitschaft hemmt und das Wirtschaftsvertrauen mindert. Zudem könnten chinesische Exporte nach Europa umgelenkt werden, falls die USA Handelsschranken erhöhen, was weitere wirtschaftliche Auswirkungen hätte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht ebenfalls bedeutende Risiken für die Wirtschaft durch die veränderte globale Ordnung. Die multilaterale Zusammenarbeit wird zunehmend von bilateralen Interessen verdrängt, erkannte Lagarde an, ohne dabei US-Präsident Trump direkt zu nennen. Gleichzeitig sieht sie Chancen für eine stärkere internationale Rolle des Euro. Die EZB strebt eine mittelfristige Inflationsrate von 2,0 Prozent an, obwohl die Mai-Schätzung des Statistikamtes Eurostat mit 1,9 Prozent darunter lag. Trotz dieser Maßnahmen erwarten einige Experten, dass dies vorerst die letzte Zinssenkung sein könnte. So zeigt sich selbst der griechische Notenbankchef Yannis Stournaras für eine bevorstehende Pause in der lockeren Geldpolitik offen. Auch EZB-Direktorin Isabel Schnabel und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel mahnten zu Vorsicht in der Geldpolitik angesichts der bestehenden Unsicherheiten.

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