FIU: Kryptowährungen im Fokus bei der Bekämpfung von Geldwäsche

Die wachsende Bedeutung digitaler Währungen wie Bitcoin und Ethereum wird im Kampf gegen Geldwäsche immer deutlicher. Die Financial Intelligence Unit (FIU), Deutschlands spezialisierte Einheit zur Überwachung von Finanztransaktionen, meldet für das vergangene Jahr etwa 8.700 Verdachtsmeldungen im Zusammenhang mit Kryptowerten. Diese machten 3,3 Prozent des gesamten Meldungsaufkommens aus und erreichten damit einen neuen Höchststand, wie die Behörde in Köln bekannt gab. Die digitale Welt hat sich längst von einem reinen Nischendasein verabschiedet und ist nun ein wesentlicher Bestandteil komplexer Ermittlungen. FIU-Leiter Daniel Thelesklaf hebt hervor, dass digitale Transaktionen Ausgangspunkt zahlreicher Untersuchungen sind. Ein bemerkenswertes Beispiel lieferte ein Fall, bei dem Gelder über digitale und traditionelle Kanäle sowie mittels falscher Identitäten grenzüberschreitend verschoben wurden. Diese Ermittlungen führten zur Entdeckung eines schwer durchschaubaren Netzwerks, dessen Hauptverantwortlichem 44 Bankkonten und acht Kryptokonten zugeordnet werden konnten. Die FIU unterstreicht die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit, um solchen hochgradig verschleierten Finanzströmen nachgehen zu können. Mit Sitz in Köln vereint die Behörde Experten aus den Bereichen Datenwissenschaft, Jura und Ermittlung, die gemeinsam daran arbeiten, kriminelle Finanzaktivitäten zu verhindern. Dies umfasst auch das Abfassen von fast 88.000 Analyseberichten, die an Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden weitergeleitet wurden, ein Anstieg von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die FIU plant, ihr Fachpersonal bis 2026 um etwa ein Drittel auf 719 Angestellte zu erhöhen, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein und die Effektivität ihrer Arbeit weiter zu steigern.