Flixtrain auf Expansionskurs: Eine Flotte für die Zukunft

Flixtrain hat sich entschlossen, in den nächsten Jahren seine Präsenz auf den Schienen durch eine erhebliche Aufstockung seiner Flotte zu verstärken. Das Unternehmen plant, bis zu 30 neue Schnellzüge beim spanischen Hersteller Talgo zu erwerben, mit einer Option auf weitere 35 Züge. Dieses umfassende Paket, das inklusive Wartung den stolzen Preis von bis zu 2,4 Milliarden Euro erreicht, markiert einen bedeutenden Schritt in der Strategie von Flixtrain, sich als ernstzunehmender Konkurrent der Deutschen Bahn im Fernverkehr zu etablieren. Die geplanten Züge, ausgestattet mit technologischem Know-how von Siemens, sollen eine Höchstgeschwindigkeit von 230 Kilometern pro Stunde erreichen können und sind mit barrierefreien Einstiegsmöglichkeiten versehen. Diese Erweiterung könnte die Flotte von Flixtrain nahezu verfünffachen, wobei genaue Liefertermine noch ausstehen – bei Zugbestellungen sind lange Lieferzeiten nicht ungewöhnlich. Die Investition wird von verschiedenen Stimmen positiv aufgenommen. Dirk Flege von der Allianz pro Schiene bezeichnet die Initiative als positives Signal für Bahnreisende, insbesondere für den grenzüberschreitenden Verkehr. Unterstützung kommt auch von politischer Seite: Verkehrsminister Patrick Schnieder lobt das deutsche Tech-Unternehmen für seine Großinvestition und sieht darin ein starkes Signal für den Schienenmarkt. Doch nicht alle sind überzeugt, dass diese expansive Strategie ohne Risiken ist. Der Eisenbahnexperte Christian Böttger von der HTW Berlin hebt zwar die Chancen hervor, die Flixtrain durch flexiblere Streckenführungen bieten könnte, warnt jedoch vor den Herausforderungen des überlasteten Schienennetzes. Auch die potenziell steigenden Trassenpreise könnten die Pläne erschweren. So wird der Markt beobachten, ob sich der mutige Schritt von Flixtrain als zukunftsweisende Expansion oder als kühnes Abenteuer erweist.