Fuchs steigert Gewinn trotz Umsatzrückgang: Erfolgsformel in schwerem Umfeld

Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat im ersten Halbjahr trotz eines leichten Erlösrückgangs einen Gewinnzuwachs erzielt. Alle drei Weltregionen trugen dazu bei, erklärte Unternehmenschef Stefan Fuchs laut Mitteilung. Trotz der Herausforderung durch wirtschaftliche Unsicherheiten und schwankende Rohstoffpreise bleibt der Vorstand für die zweite Jahreshälfte optimistisch und bestätigte die Jahresziele des Konzerns. Der operative Gewinn (Ebit) stieg im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 218 Millionen Euro. Besonders hervorzuheben ist die Region Nord- und Südamerika, in der der operative Gewinn um mehr als 20 Prozent anstieg. In Europa trugen insbesondere Deutschland und Polen zur Gewinnsteigerung bei, während Asien von starken Umsätzen in China profitierte. Trotz des Umsatzrückgangs um drei Prozent auf 1,76 Milliarden Euro aufgrund niedriger Preise und ungünstiger Währungseffekte traf das MDax-Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn legte um zehn Prozent auf 155 Millionen Euro zu. Viele Chemieunternehmen, darunter auch Fuchs, reichen Schwankungen bei Rohstoffpreisen an ihre Kunden weiter. Dies führt dazu, dass niedrigere Erlöse oft mit geringeren Kosten einhergehen und somit den Gewinn nicht direkt beeinflussen. Die Aktien von Fuchs stiegen am Dienstagmittag um rund sechs Prozent auf 39,74 Euro und zählten zu den Favoriten im MDax. Dies setzt die leichte Erholungsphase der Aktie fort, nachdem sie in der vergangenen Woche ein Tief seit Oktober erreichte. Analyst Konstantin Wiechert von der Baader Bank schrieb, dass der Rückgang durch vorsichtige Wachstumsaussagen aus der Automobilindustrie, insbesondere von Porsche, ausgelöst wurde. Fuchs hat jedoch erheblich in eine breite Palette von Spezialflüssigkeiten für Batterien und Antriebe investiert. Für das gesamte Jahr peilt das Management einen Umsatzanstieg auf rund 3,6 Milliarden Euro an und erwartet bei stabilen Preisen einen höheren Absatz. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll rund 430 Millionen Euro betragen. Auch Einsparungen durch begrenzte Neueinstellungen sollen dazu beitragen. 2023 erzielte das Unternehmen Erlöse von gut 3,5 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 413 Millionen. Mit über 6400 Mitarbeitern ist Fuchs insbesondere in der Auto- und Nutzfahrzeugindustrie stark engagiert, die 40 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Der Wandel von Verbrennungsmotoren zu Elektromotoren wirkt sich dabei ebenfalls auf den Konzern aus. Doch Fuchs bedient auch diverse andere Industrien wie Maschinenbau, Metallverarbeitung, Bergbau, Luft- und Raumfahrt sowie Land- und Forstwirtschaft.