Gerresheimer beendet Übernahmegespräche: Aktienkurs unter Druck

Das Spezialverpackungsunternehmen Gerresheimer hat seinen Investoren einen Dämpfer verpasst: Die Diskussionen mit Finanzinvestoren über ein potenzielles Übernahmeangebot wurden eingestellt. Diese Entscheidung fiel nach eingehender Analyse, da die Fortsetzung der Gespräche nicht im besten Interesse der Firma und ihrer Stakeholder läge. Als Ergebnis dieser Ankündigung verlor die Aktie am Donnerstagmarkt erheblich an Wert. Trotz der Spekulationen um eine Übernahme, die seit Monaten das Papier stabilisierten, fiel der Kurs um sieben Prozent auf 47,10 Euro ab. Im Herbst 2024 stand der Wert noch bei stolzen 100 Euro. Zwischenzeitliche Erholungen seit Mitte Juni konnten das Bild nicht merklich aufhellen, während im Jahr 2025 der Kurs um etwa ein Drittel nachgab. Anleger blicken nun gespannt auf den Kapitalmarkttag Mitte Oktober. Barclays-Analyst Gaurav Jain betonte die Notwendigkeit, neue und erreichbare Langfristziele zu kommunizieren. Auch Delphine Le Louet von Bernstein Research sieht das Management in der Verantwortung, einen klaren Kurs einzuschlagen und den Rückweg zum Wachstum zu finden. Der Kapitalmarkttag könnte hierfür ein entscheidender Moment sein. Gerresheimer, ein oft umworbener Kandidat von Finanzinvestoren, stellt unter anderem Tiegel und Fläschchen für die Kosmetikindustrie und Systeme für die Medikamentenverabreichung her. Im Februar sorgten Berichte für Furore, die eine Übernahme neu entfachten und den Aktienkurs bis 85 Euro emporschnellen ließen. Doch das Auseinanderbrechen eines Konsortiums um KKR und Warburg Pincus im Frühjahr bremste die Euphorie. Warburg und KPS hatten schließlich vorsichtige Überlegungen über ein Angebot mit mindestens 70 Euro gestartet. Die unbeständigen Marktbedingungen, insbesondere im Bereich der Kosmetik, führten jedoch zu einem Zurückrudern bei Jahreszielen und gar zur Kürzung der Dividende. Beides wirkte sich negativ auf den Aktienkurs aus und lässt die Zukunft von Gerresheimer in einem unklaren Licht erscheinen.