Grenzüberschreitende Kontroversen: Pläne für Schmelzanlage in Fessenheim stoßen auf deutschen Widerstand
Eulerpool Research Systems •22. Jan. 2025
Takeaways NEW
- Pläne für Schmelzanlage in Fessenheim führen zu internationaler Kontroverse wegen Sicherheitsbedenken.
- Öffentliche Konsultation und administrative Hürden verzögern das Vorhaben, während Umweltministerien auf Schutz bestehen.
Im Elsass rücken die Pläne für eine Schmelzanlage des französischen Energiekonzerns EDF ins Rampenlicht und sorgen diesseits des Rheins für Unruhe. Die vorgeschlagene Anlage, die schwach radioaktiven Altmetallschrott schmelzen soll, wird von deutscher Seite aufgrund der Risiken von Erdbeben im Oberrheingebiet und möglichen Überschwemmungen infrage gestellt. Regierungspräsident Carsten Gabbert äußerte Bedenken hinsichtlich der Eignung des Standorts für solch eine energieintensive Einrichtung. Deutschland beteiligt seine Bürger an einer öffentlichen Konsultation, die parallel in Frankreich läuft und am 7. Februar endet. Hierbei werden Anregungen einer unabhängigen französischen Kommission gesammelt, die anschließend einen Bericht vorlegt. Das Bauvorhaben sieht einen Start im Jahr 2027 vor, auf einem bislang ungenutzten Gelände des vor fünf Jahren stillgelegten Atomkraftwerks Fessenheim, das direkt an der deutschen Grenze liegt. Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker betonte, dass die Landesregierung auf die Wichtigkeit der Diskussion zentraler Themen für den Umwelt- und Bevölkerungsschutz besteht und weiterhin engagiert am Dialog teilnimmt. Trotz der kritischen Stimmen aus Baden-Württemberg wird das Projekt in der Entscheidungshoheit Frankreichs liegen. Vor der endgültigen Genehmigung stehen dem Projekt in Frankreich noch einige administrative Hürden bevor, darunter die Sicherstellung einer Umweltgenehmigung. Der französische Energiegigant EDF plant, die Schrottverwertung 2031 in Betrieb zu nehmen, mit Investitionen von rund 450 Millionen Euro. Die Anlage soll bis zu 500.000 Tonnen Metalle aus ganz Frankreich verarbeiten, etwa Teile aus stillgelegten Atomkraftwerken. Das Vorhaben stößt bereits seit längerem auf Widerstand bei Umweltschützern beiderseits des Rheins wegen potenzieller Risiken, die mit der Wiederverwertung von radioaktiven Materialien einhergehen könnten. Während Deutschland den Rückbau der Atomenergie verfolgt, setzt Frankreich weiterhin auf deren Ausbau zur Erreichung seiner Klimaziele. Das alte Atomkraftwerk Fessenheim, das 2020 nach mehr als vier Jahrzehnten Laufzeit stillgelegt wurde, wartet indes auf seinen Abriss, der im Jahr 2026 beginnen soll. EDF sieht in dessen Gelände eine neue Nutzungsmöglichkeit, die jedoch von internationaler Akzeptanz abhängig sein wird.
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