Große Unsicherheit um die Zukunft des Deutschlandtickets: Länder fordern klare Finanzierungspläne
Eulerpool Research Systems •16. Juni 2025
Takeaways NEW
- Bund und Länder streiten über die dauerhafte Finanzierung des Deutschlandtickets ab 2026.
- Die Debatte könnte das Ticket gefährden, falls keine Einigung erzielt wird.
Eine erneute Debatte um die Finanzierung des Deutschlandtickets verunsichert Millionen von Fahrgästen. Der aktuelle Preis für das bundesweit gültige Nah- und Regionalverkehrsticket liegt bei 58 Euro monatlich, doch ob dieser Preis ab 2026 stabil bleibt, ist unklar. Eine Harmonisierung der Finanzierung zwischen Bund und Ländern scheint angesichts divergierender Meinungen schwierig.
Bei einer kürzlich durchgeführten Umfrage äußerten Vertreter mehrerer Bundesländer den Wunsch nach schnellen politischen Entscheidungen, um Planungsunsicherheit zu vermeiden. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer und sein baden-württembergischer Amtskollege Winfried Hermann fordern eine rasche Klärung der Finanzierungsstruktur, da die bisherigen Diskussionen kontraproduktiv seien.
Der Einführungspreis des Tickets lag ursprünglich bei 49 Euro und wurde 2023 um rund 18% erhöht. Aktuell teilen Bund und Länder die Finanzierungskosten, indem sie jährlich je 1,5 Milliarden Euro beisteuern. Diese Vereinbarung, die im Regionalisierungsgesetz verankert ist, endet jedoch im Jahr 2025. Ab 2026 soll ein modifiziertes Finanzierungsmodell in Kraft treten, weshalb die Debatte nun an Fahrt gewinnt.
Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD auf Bundesebene bekennt sich zur Fortführung des Tickets auch über 2025 hinaus. Allerdings warnen Experten des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, dass die bisher bereitgestellten Gesamtkosten von drei Milliarden Euro jährlich nicht ausreichten, um den Marktverlust auszugleichen.
Patrick Schnieder, Bundesverkehrsminister, drängt auf eine gemeinsame Position der Länder zur zukünftigen Finanzierung. Dabei stellt er klar, dass der Bund nicht mehr als die Hälfte der Kosten übernehmen könne, auch im Hinblick auf eigene finanzielle Konsolidierungszwänge. Mehrere Bundesländer, darunter Bayern und das Saarland, forderten hingegen, der Bund müsse zusätzliche Kosten übernehmen.
Die anstehenden Verhandlungen werden zeigen, ob eine Einigung erreicht wird, die sowohl das Preismodell als auch die langfristige Finanzierungsstruktur klärt. Sprecher aus Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern betonen den Bedarf einer fairen Lastenverteilung. Die kontinuierlichen Diskussionen ohne klare Perspektive könnten dem Ticket sonst einen 'Todesstoß' versetzen, so der thüringische Verkehrsminister Steffen Schütz.
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