Handelskrise in Europa: Börsen trotzen den US-Zollsorgen

Eulerpool Research Systems 14. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Europäische Börsen bleiben stabil trotz angekündigten US-Importzöllen.
  • Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Automobil und Luxusgüter reagieren unterschiedlich auf die Zollsituation.
Die europäischen Börsen zeigten sich zum Wochenbeginn bemerkenswert unbeeindruckt von den neu angekündigten Importzöllen der USA auf europäische Produkte. Der EuroStoxx 50, das Flaggschiff unter den Indizes der Eurozone, verringerte sein Tagesminus auf lediglich 0,23 Prozent und beendete den Handel mit 5.370,85 Punkten. Sowohl der Dax als auch der französische Cac 40 schlossen nahezu auf ihrem Tageshoch, trotz kleinerer Verluste. Noch robuster präsentierten sich die Märkte außerhalb der Eurozone. In Zürich blieb der SMI nahezu unverändert bei 11.939,89 Punkten, während der britische FTSE 100 sogar einen beachtlichen Anstieg von 0,64 Prozent auf 8.998,06 Punkte verzeichnete, maßgeblich gestützt durch das positive Abschneiden von Astrazeneca. Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Importe aus der EU ab dem 1. August mit einem Zoll von 30 Prozent zu belegen, vermittelte zwar zusätzlichen Druck, scheint jedoch nicht überraschend zu kommen. Experten der Commerzbank wiesen darauf hin, dass die Drohungen Trumps häufig einen Teil seines bekannten strategischen Repertoires darstellen und solche Fristen oft verlängert werden. Auf dem Londoner Markt stach Astrazeneca hervor, die nach positiven Studien zu einem neuen Blutdruckmittel um 2 Prozent zulegten. Der defensive Charakter von Pharma-, Versorgungs- und Telekommunikationsaktien bewährte sich in dieser unsicheren Phase erneut. Im Kontrast dazu standen Sektoren wie Automobilbau, Luxusgüter und Spirituosen, die empfindlich auf Zollerhöhungen der USA reagieren könnten. Volvo Cars war im Automobilsektor der größte Verlierer. Mit einem Kursabsturz von 4,4 Prozent überzeugte die Ankündigung einer bedeutenden Abschreibung kaum. Diese resultierte aus verzögerten Modell-Einführungen und zukünftigen Zolleinbußen, was das Nettoergebnis des zweiten Quartals erheblich belasten wird. Auch der Luxusgütersektor geriet unter Druck, da Marktgrößen wie LVMH, Hermes und Kering bis zu 1,7 Prozent einbüßten. Pernod Ricard und Remy Cointreau aus der Spirituosenbranche notierten ebenfalls im Minus, was die allgemeine Vorsicht gegenüber den potenziellen Auswirkungen der Zölle unterstreicht.

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