Heckler & Koch profitiert von globaler Unsicherheit: Auftragsboom trotz sinkender Profitabilität

Eulerpool Research Systems 28. Aug. 2024

Takeaways NEW

  • Heckler & Koch verzeichnet trotz sinkender Profitabilität einen Auftragsboom.
  • Firmenchef Jens Bodo Koch betont: Hohe Nachfrage spiegelt globale Unsicherheit wider.
Die turbulenten Zeiten des Ukraine-Krieges erweisen sich als geschäftlicher Segen für Heckler & Koch. Der Waffenhersteller aus dem Schwarzwald vermeldete im ersten Halbjahr Aufträge im Wert von 197,8 Millionen Euro, was einem erheblichen Anstieg von fast 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese langfristigen Aufträge bieten dem Produzenten von Sturm- und Maschinengewehren, Granatwerfern und Pistolen eine vielversprechende Zukunftsperspektive. Zu Beginn dieser Woche konnte das Unternehmen einen zusätzlichen Auftrag vom Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr über bis zu 500 Scharfschützengewehre verbuchen. Auch der Umsatz verzeichnete einen kräftigen Zuwachs und lag im ersten Halbjahr bei 171,4 Millionen Euro – etwa 14 Prozent mehr als in der ersten Hälfte des Vorjahres. Diese Einnahmen stammen unter anderem aus Waffenlieferungen an Spanien, Lettland, Norwegen, Japan und die Bundeswehr. Konkurrenz erhält Heckler & Koch von internationalen Akteuren wie Beretta aus Italien, CZ aus Tschechien (mit seiner US-Tochter Colt) und FN aus Belgien. "Wir spiegeln die weltweite Sicherheitslage wider, die Nachfrage nach unseren Produkten ist derzeit sehr hoch", äußerte sich Firmenchef Jens Bodo Koch und betonte, dass das Unternehmen weiterhin nur Nato-Staaten, europäische Länder und Sicherheitspartner Deutschlands beliefern werde – also Kräfte, die für Frieden, Freiheit und Sicherheit einstehen. In der Ukraine sind ebenfalls Waffen von Heckler & Koch im Einsatz, die von europäischen Armeen an das angegriffene Land weitergegeben wurden. Allerdings sank die Profitabilität des Unternehmens: Das operative Ergebnis (Ebit) verringerte sich um knapp elf Prozent auf 23,2 Millionen Euro. Koch erklärt dies mit dem wachsenden "Systemgeschäft", bei dem nicht nur Waffen, sondern auch Zusatzkomponenten wie Schalldämpfer und Laser-Licht-Module verkauft werden. Diese Komponenten werden jedoch von externen Firmen zugekauft und weiterverkauft, was die Marge schmälert. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet man ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau. Heckler & Koch kann in Europa einen Marktanteil von rund zwei Dritteln im Bereich Handfeuerwaffen für Militär und Polizei vorweisen. In den USA, dem weltweit größten Waffenmarkt, spielt die Firma hingegen nur eine Nebenrolle. Dennoch konnten jüngst Verkaufserfolge bei Polizei und Militärs – etwa Waffenlieferungen an die Texas Rangers – erzielt werden.

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