Hoffnungsschimmer für die deutsche Wirtschaft: Aufwärtstrend in Sicht

Eulerpool Research Systems 12. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Wirtschaftsforschungsinstitute heben Wachstumsprognosen für 2026 deutlich an.
  • Neue Bundesregierung plant Wachstumsanreize, doch nachhaltige Herausforderungen bleiben.
Die lange Durststrecke der deutschen Wirtschaft seit 1949 scheint ein Ende zu finden: Gleich vier renommierte Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognosen für 2026 optimistisch angehoben. Vor allem das Ifo-Institut in München rechnet nach einer dreijährigen Stagnation mit einem erfreulichen Plus von 1,5 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt. Damit übertreffen die aktuellen Erwartungen fast das Doppelte der ursprünglich angenommenen 0,8 Prozent. Auch das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) sowie das Essener Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) prognostizieren ein Wachstum von soliden 1,6 beziehungsweise 1,5 Prozent. Etwas zurückhaltend zeigt sich das Leibniz-Institut in Halle (IWH), das eine Steigerung von 1,1 Prozent erwartet. Die langfristigen Perspektiven bleiben allerdings laut dem Ifo eher ernüchternd. Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser merkt an, dass die deutsche Wirtschaft im zurückliegenden Winterhalbjahr ihren Tiefpunkt durchschritten habe. Für 2025 stehe lediglich ein kleines Wachstum bevor, wobei die zurückliegenden Jahre 2023 und 2024 von einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung geprägt waren. Stefan Kooths vom IfW untermauert, dass die Frühindikatoren eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau vermuten lassen. Ein entscheidender Faktor für die aktuelle Prognoseverbesserung ist das breit angekündigte Wachstumspaket der neuen Bundesregierung. Dabei rechnet das Ifo-Institut mit mehrjährigen positiven wirtschaftlichen Effekten durch gesteigerte Ausgaben, Steuererleichterungen und Investitionen. Trotz vielversprechender Prognosen mahnt RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt, dass diese Absichtserklärungen auch tatsächlich umgesetzt werden müssen. Allerdings sind die Aussichten für die zweite Hälfte der Dekade laut Wollmershäuser weniger verheißungsvoll. Die geringer werdende Erwerbsbevölkerung und stockende Produktivitätsfortschritte stellen langfristige Herausforderungen dar. Einen Lösungsansatz bietet der Bericht der OECD: Die stärkere Integration von Frauen und Älteren in den Arbeitsmarkt könnte Abhilfe schaffen. Abseits der nationalen Herausforderungen birgt die US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump ein erhebliches Risiko für das deutsche Wachstum. Eine Einigung im Handelskonflikt mit der EU könnte zwar für Aufwind sorgen, doch derzeit ist keine Lösung in Sicht. Die Inflation bleibt laut den Instituten stabil bei rund 2 Prozent. Auch die Arbeitslosenquote könnte bis 2026 wieder einen leichten Rückgang verzeichnen.

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