Honeywell unter Druck: Aufspaltung gefordert

Eulerpool Research Systems 14. Nov. 2024

Takeaways NEW

  • Elliott Management fordert die Aufspaltung von Honeywell zur Steigerung des Marktwerts.
  • Vimal Kapurs strategische Anpassungen konnten das schleppende Wachstum nicht umkehren.
Aktivistische Investoren sorgen bei Honeywell für Unruhe. Das Industrieunternehmen, beheimatet in einem Markt, der als aus der Mode betrachtet wird, sieht sich kritischen Stimmen gegenüber. Seit Vimal Kapur im Juni letzten Jahres die Leitung übernahm, konnte Honeywells Aktie nur um 16% zulegen, verglichen mit einem satten Anstieg von 46% bei anderen Industrieunternehmen im amerikanischen S&P 500-Index. Am 12. November verkündete Elliott Management, ein mächtiger aktivistischer Investor unter der Führung von Paul Singer, dass es einen Anteil von 5 Milliarden Dollar an Honeywell erworben habe. Dies ist vermutlich die bisher größte Investition des Investors, verbunden mit der Forderung, das Unternehmen aufzuspalten. Diese Nachricht ließ die Aktien von Honeywell am Tag der Ankündigung um 4% steigen. Vimal Kapur hat seit seinem Amtsantritt zahlreiche strategische Anpassungen bei Honeywell vorgenommen. Er richtete das Unternehmen neu aus, indem er Schwerpunkte auf Automatisierung, die Zukunft der Luftfahrt und die Energiewende setzte. Zur Stärkung dieser Geschäftsbereiche tätigte er Übernahmen im Wert von 10 Milliarden Dollar, darunter den Erwerb eines Industrie-Softwareunternehmens, eines Funkgeräteherstellers und eines Anbieters von Flüssigerdgasausrüstungen. Parallel dazu plante er, randständige Geschäftseinheiten zu veräußern, erhöhte die Dividende des Unternehmens und kaufte Aktien von Investoren zurück. Kapurs Strategie zielt darauf ab, den Unternehmenswert zu steigern. Dennoch konnte er die eher mäßigen finanziellen Ergebnisse der letzten Jahre nicht umkehren. Trotz solider Gewinnmargen im Automatisierungs- und Luftfahrtgeschäft ist das Wachstum von Honeywell weiterhin schleppend. Ohne Zukäufe stieg der Umsatz im Septemberquartal im Vergleich zum Vorjahr um lediglich 3%, was Kapurs Ziel von 4-7% verfehlte. Elliott betonte in einem Schreiben an die Aktionäre von Honeywell, dass das Unternehmen im Zeitraum 2019 bis 2024 ein Wachstum des Gewinns je Aktie von nur 3% erzielte, eines der geringsten seiner Vergleichsgruppe. Obwohl Elliott Kapurs Bemühungen zur Vereinfachung anerkannte, bezeichnete der Investor diese als "inkrementell" und argumentierte, dass sie das grundlegende Problem der Konzernstruktur von Honeywell nicht lösen könnten, die das Unternehmen zu komplex mache, um es effektiv zu führen. Elliott verfolgt die Vision einer Aufsplittung des Unternehmens in zwei unabhängige Firmen mit den Schwerpunkten Luftfahrt und Automatisierung. Ähnliche Aufspaltungen der letzten Jahre wie bei General Electric oder United Technologies zeigen, dass durch derartige Maßnahmen erheblicher Shareholder-Value entstehen kann. Elliott schätzt, dass Honeywells Marktwert durch eine Aufspaltung um bis zu 75% steigen könnte, was das Unternehmen auf über 240 Milliarden Dollar heben würde. Angesichts der Größe von Elliotts Beteiligung liegt Nachdruck in der Forderung. Die Frage ist nun, ob Kapur reagieren wird. Bereits 2017 forderte Dan Loeb von Third Point eine Trennung der Luftfahrtsparte, die der damalige Chef Darius Adamczyk ablehnte, während er kleinere Unternehmenszweige veräußerte. Ob Kapur diesmal dem Druck nachgibt, bleibt abzuwarten. Doch angesichts unruhiger werdender Investoren könnte ihm bald die Wahl fehlen.

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