Konjunkturelle Turbulenzen: Deutz kämpft mit rückläufigem Geschäftsjahr

Eulerpool Research Systems 20. März 2025

Takeaways NEW

  • Motorenhersteller Deutz verzeichnete 2024 starke Umsatz- und Gewinnrückgänge.
  • Optimistische Prognosen für 2025 trotz Herausforderungen durch US-Zölle.
Der Kölner Motorenhersteller Deutz musste im Jahr 2024 einen erheblichen Rückgang im Geschäft verzeichnen, ausgelöst durch eine sinkende Nachfrage, die zu merklichen Einbußen bei Absatz, Umsatz und Gewinn führte. Unternehmenschef Sebastian Schulte zeigt sich dennoch optimistisch für das Jahr 2025 und prognostiziert eine deutliche Erholung, wobei die Auswirkungen der zu erwartenden höheren US-Zölle noch offen bleiben. Die Börsianer reagierten prompt, indem sie Gewinne mitnahmen, was zu einem kräftigen Kursverfall der Deutz-Aktie führte. Während die Aktie zunächst eine kleine Aufwärtsbewegung zeigte, rutschte der Kurs schließlich um etwa 14 Prozent ab und fiel unter die Sechs-Euro-Marke. Damit positionierte sich Deutz als zweitschwächster Titel im Nebenwerte-Index SDax, nur hinter SGL Carbon. Trotz der jüngsten Kursverluste wird die Aktie noch rund 45 Prozent höher gehandelt als zu Beginn des Jahres, nach einer Phase signifikanter Zuwächse. Laut Analyst Stefan Augustin von Warburg Research schnitt Deutz im letzten Quartal des Jahres besser ab als erwartet. Die gesetzten Jahresziele decken sich mit den Markterwartungen und lassen Raum für positive Überraschungen. Schulte zeigte sich hinsichtlich der Geschäftsabschlüsse zwiespältig: Zwar stelle das Marktumfeld eine Herausforderung dar, doch er freut sich, dass Deutz trotz dieser Bedingungen profitable bleibt. Im abgelaufenen Jahr reduzierte sich der Motorenabsatz im fortgeführten Geschäft um beinahe 25 Prozent auf etwa 142.900 Einheiten. Der Konzernumsatz sank zudem um 13,5 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, auch aufgrund der Loslösung von der Torqeedo-Gruppe. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) fiel um 36 Prozent auf knapp 77 Millionen Euro, während der Nettogewinn um 37 Prozent auf 52 Millionen Euro sank. Die Dividende soll für die Aktionäre konstant bei 17 Cent pro Aktie gehalten werden. Für das Jahr 2025 plant Deutz mit einem Umsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro, wobei 5 bis 6 Prozent als bereinigter operativer Gewinn angestrebt werden. Die Prognosen berücksichtigen jedoch noch nicht die potentiellen Auswirkungen der angekündigten Zollanhebungen durch die USA. Mit einem bereits begonnenen Sparprogramm sollen bis zu 300 Stellen abgebaut werden, um die Betriebskosten bis Ende 2026 um 50 Millionen Euro jährlich zu senken. Im Zuge dessen konnten im vorangegangenen Jahr kurzfristig 15 Millionen Euro eingespart werden. Langfristig, bis zum Jahr 2030, plant Schulte eine Umsatzverdopplung auf rund 4 Milliarden Euro. Deutz soll sich hierbei verstärkt als Lösungsanbieter entlang seiner Wertschöpfungsketten profilieren und sowohl das Verbrennungsmotorgeschäft als auch die Serviceleistungen ausbauen. Mit dem Einstieg in die dezentrale Energieversorgung setzt Deutz auf neue Wachstumsfelder.

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